25 Standorte – über 200 Mitarbeitende zittern
Migros Zürich gibt Alnatura-Bio-Supermärkte auf

Die Migros macht reinen Tisch auch bei Alnatura. Der Franchise-Vertrag wird nicht mehr verlängert. Bleiben die 25 Bio-Supermärkte bestehen?
Publiziert: 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 11:21 Uhr
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Bio-Supermärkte von Alnatura verkürzen ab März ihre Öffnungszeiten.
Foto: KEYSTONE

Auf einen Blick

  • Migros beendet Betrieb von Alnatura Bio-Supermärkten mittelfristig
  • Alnatura evaluiert alternative Szenarien für den Betrieb der Märkte
  • Rund 200 Beschäftigte und Dutzende Lehrlinge in 25 Filialen betroffen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ulrich RotzingerWirtschaftschef

Kürzere Öffnungszeiten, rote Zahlen, Expansion gestoppt. «Was ist los mit den Bio-Läden von Alnatura?», fragte Blick vor wenigen Tagen. Die Recherchen liessen nichts Gutes erwarten. Und tatsächlich teilt die Migros am Dienstag mit: «Der Betrieb von Alnatura Bio Super Märkten wird mittelfristig aufgegeben.». Seit 2012 führte die Genossenschaft Migros Zürich die Bio-Läden mit einem Franchise-Vertrag von Alnatura Deutschland.

Die Partnerschaft wird jetzt in gegenseitigem Einverständnis nicht verlängert, wie auch die Alnatura-Mitarbeitenden nun in den frühen Morgenstunden erfahren haben. «Nach umfangreichen Analysen sind wir zum Schluss gelangt, dass die Migros Zürich künftig nicht mehr die beste Betreiberin für die Alnatura-Filialen ist», sagt Patrik Pörtig (46), Geschäftsleiter Migros Zürich. Der Rückzug aus diesem Geschäftsmodell sei das Resultat der konsequenten Fokussierung auf das Kerngeschäft, den Migros-Supermarkt.

Ein harter Schlag für die gut 200 Beschäftigen und Dutzenden Lehrlinge der 25 Alnatura-Filialen. Doch auch sie wissen: Reformhäuser und Bio-Läden haben derzeit einen harten Stand im Schweizer Detailhandel. Gemäss Erhebungen gewichten Kundinnen und Kunden Saisonalität und Regionalität höher als Bio. Entsprechend gehen die Kundenzahlen in den Filialen zurück. 

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Gehen die Läden bald runter?

Warum die Nachfrage in den Bio-Supermärkten auch zurückgeht: Alnatura baut die Präsenz im Regal anderer Detailhändler wie Volg, Rossmann, aber auch in den Migros-Supermärkten massiv aus. Boris Pesek (45), Geschäftsführer der Alnatura AG, sagte zu Blick: Der Ausbau von Marktanteilen soll statt mit eigenen Filialen künftig «vor allem über Handelspartner» erreicht werden.

Noch offen ist, ob die Alnatura Bio-Supermärkte bestehen bleiben. Die Franchisegeberin und Bio-Lebensmittelproduzentin Alnatura evaluiere in den kommenden Wochen alternative Szenarien für den Betrieb der Märkte. Hierzu seien Informationen noch im ersten Halbjahr geplant. Für die Alnatura-Kunden ändere sich vorerst nichts, so die Migros: «Die Geschäfte werden unverändert weitergeführt.» Fragt sich nur, wie lange es noch dabei bleibt.

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