Auf einen Blick
- Snowboarder Iouri Podladtchikov kämpft zurzeit in Kanada um Weltcup-Punkte
- Bei seinem Comeback in Laax schloss er eine Reise nach Nordamerika noch aus
- 36-jähriger Olympiasieger plant Teilnahme an Olympischen Spielen 2026 in Italien
Dass Iouri Podladtchikov (36) immer für eine Überraschung gut ist, hat er erst kürzlich bewiesen. Anfang Jahr verkündete der Snowboard-Olympiasieger sein Comeback nach einer fünfjährigen Pause. Nun folgt der nächste Streich des Philosophiestudenten.
Zurzeit kämpft er in Kanada um Weltcup-Punkte. Dabei sagte er bei seiner Rückkehr in Laax GR Mitte Januar: «Ich werde nicht an die Wettkämpfe nach Nordamerika reisen. Es ist sinnlos, wenn man sich nicht verbessern kann. Zuerst muss ich mein Trickrepertoire vergrössern.» Zudem trainiere er im Bündnerland ein ambitioniertes 12-jähriges Mädchen.
Jetzt ist alles anders. Warum dieser Sinneswandel? Eine Mitschuld daran trägt der Schweizer Cheftrainer Patrick Cinca (34): «Ich habe Iouri erklärt, dass es wichtig ist, Punkte für die Olympia-Qualifikation zu sammeln». Der Grossanlass 2026 in Italien ist Podladtchikovs erklärtes Ziel.
Blessur schmälert seine Chancen
Dank der souveränen Final-Quali im zweiten Rennen hat er bereits wichtige Zähler auf sicher. In der Nacht auf Samstag strebt er nach einem Spitzenplatz. «Ich traue ihm ein Top-5-Resultat zu», sagt Cinca. Die Halfpipe in Kanada liegt Podladtchikov.
Da sie deutlich kleiner ist als jene in Laax, ist es umso wichtiger, Geschwindigkeit aufzubauen. «Dank seiner tollen Technik hat er hier einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz.» Gegen Podladtchikov spricht, dass er sich eine leichte Knieverletzung zugezogen hat. Von einem Startverzicht will Cinca aber nichts wissen. «Iouri ist ein harter Hund, der zieht das durch.»
Die Reise nach Kanada musste Podladtchikov selbst bezahlen. Denn er erfüllte die Kriterien für einen Kaderplatz nicht. Ob er mit dem Team an die Heim-WM nach St. Moritz reist, ist unklar. Zuletzt sagte Podladtchikov, dass der Saisonhöhepunkt kein Thema sei. Eine Überraschung ist bei ihm aber nie ausgeschlossen.