Auf einen Blick
- Snowboarder Iouri Podladtchikov kehrt nach einer fünfjährigen Pause in den Weltcup zurück
- Seine Teamkollegen schwärmen von seinen Trainingsleistungen
- Sie trauen ihm am Freitag in Laax die Finalqualifikation zu
Das Selbstvertrauen von Olympiasieger Iouri Podladtchikov (36) würden sich viele wünschen. Nach einer fünfjährigen Pause traut sich der Snowboarder am Laax Open bereits wieder den Sprung in die Top 15 zu. Den Finaleinzug hält aber selbst der ehemalige Halfpipe-König für eher unrealistisch.
Doch nun liefern seine Teamkollegen Argumente dafür, dass er das Unvorstellbare schafft. Sie konnten ihn zuletzt beim Training beobachten. Auf eine mögliche Finalqualifikation Podladtchikovs angesprochen, sagt Pat Burgener (30): «Für ihn ist alles möglich.»
Ähnlich tönt es bei Berenice Wicki (22). Die Aargauerin schwärmt vom Rückkehrer. «Seine Technik ist immer noch sehr gut.» Dazu profitiere er von seiner stabilen Basis. «Auf der kann er jetzt wieder aufbauen. Ich traue ihm alles zu!»
Noch kein Konkurrenz-Denken
Nebst dem sportlichen Aspekt führt Burgener seinen Optimismus noch auf etwas anderes zurück. «Iouri hat keinen Druck. Er kann alles geniessen. Deshalb wird er noch besser sein, als in den letzten Jahren vor seinem Rücktritt. Damals wollte er unbedingt etwas zeigen», ist der leidenschaftliche Musiker überzeugt.
Gleichzeitig wissen seine Teamkollegen um die starke internationale Konkurrenz. «Die besten fünf der Welt sind gefühlt unerreichbar», sagt Jonas Hasler (18). Wie viele Punkte Podladtchikov am Freitag erhält, wird sich zeigen.
Sicher ist: Mit seiner Rückkehr hat er alle überrascht – auch die Teamkollegen. Sie wussten von nichts. «Zu Beginn der Saison sass ich mit Andri Ragettli und Iouri beim Mittagessen. Da haben wir über ein mögliches Comeback gesprochen. Damals wollte er aber nicht richtig darauf eingehen», erinnert sich Hasler.
Jetzt freut er sich, mit einem Olympiasieger trainieren zu können. Das Wort Konkurrent fällt nie. Sollte Podladtchikov in Laax überzeugen, dürfte sich das ändern. Dann würde er Argumente für ein WM-Ticket sammeln. Das Saisonhighlight findet Ende März in St. Moritz GR statt.