Mega-Zoff an Vierschanzentournee
Granerud ätzt gegen «furchtbar nervige» Polen und erhält Hassbotschaften

Vor dem Finale in Bischofshofen kochen die Emotionen an der Vierschanzentournee hoch. Ex-Leader Halvor Egner Granerud wird zum Buhmann für die Polen.
Publiziert: 05.01.2021 um 14:26 Uhr
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Halvor Egner Granerud wird zum Buhmann der Vierschanzentournee. Der Norweger erhält sogar Hassbotschaften.
Foto: AFP
Stefan Meier

Der Frust und die Wut waren riesig bei Halvor Egner Granerud. Als Leader reiste er aus Deutschland nach Innsbruck (Ö). Dort stürzte er aber ab, wurde nur 15. und musste Kamil Stoch auf dem Thron Platz machen.

Die Emotionen mussten raus beim 24-Jährigen. Im Interview mit dem norwegischen Sender «TV2» stichelte der Norweger: «Ich habe das Gefühl, dass die Bedingungen die ganze Tournee für die Polen günstig waren. Es war furchtbar nervig, den siegreichen Kamil wiederzusehen.» Die Polen hätten «definitiv mehr Glück als ich» gehabt, «aber heute hatten sie auch mehr Glück als Geiger.»

Legende Malysz spricht von Ekel

Die unbedachten Worte schlagen hohe Wellen. Die Polen sind ausser sich. Legende Adam Malysz (43) sagt dem polnischen Portal «Sport»: «Ich habe mit Ekel reagiert.» Und er sei überrascht gewesen. «Die norwegischen Springer sind normalerweise sehr nett.»

Vor allem die Fans aber haben es auf Granerud abgesehen. In den sozialen Netzwerken sei er mit Hassbotschaften eingedeckt worden, schreibt die norwegische Zeitung «Verdens Gang». «Ich muss vorsichtig sein, wenn ich in anderthalb Wochen nach Zakopane gehe», wird er zitiert. «Ich hoffe, es wird unproblematisch.»

«Ich war frustriert»

Dabei ist die Entschuldigung längst erfolgt. «Ich war frustriert mit meinem Ergebnis und das bin ich noch immer», schreibt Granerud wenige Stunden nach dem Interview auf Twitter. Er halte Stoch «noch immer für einen der ganz Grossen». Und in einem Video richtet er sich für ein polnisches Sport-Portal an die Fans.

Gebracht hats nichts. Die Wut ist noch immer da. Sie könnte verfliegen, wenn Stoch zum, dritten Mal nach 2017 und 2018 die Vierschanzentournee gewinnt. Die Chancen dafür stehen ausgezeichnet. Der 33-Jährige führt vor dem Finale am Mittwoch in Bischofshofen souverän.

Sein zweitplatzierter Landsmann Dawid Kubacki liegt 15,2 Punkte zurück, Granerud als Dritter verliert 20,6 Punkte. Umgerechnet sind das 8,5 und 11,5 Meter Rückstand.

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