Northugs irre Raserei in den Knast
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Drogen und Raserei:Langlauf-Star Petter Northug muss in den Knast

Koks, MDMA und Temporausch
Northugs irre Raserei in den Knast

7 Monate Knast für Petter Northug wegen Drogen, Raserei und fahrlässigem Handeln. Der einstige Superstar des Langlaufs ist am Boden. Er könnte aber schnell wieder aus dem Gefängnis kommen.
Publiziert: 25.12.2020 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2020 um 15:25 Uhr
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Petter Northug muss in den Knast. Ein Gericht in Oslo hat den Norweger zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Zudem wird ihm lebenslang der Führerschein entzogen.
Foto: imago images/Bildbyran
Stefan Meier

Der tiefe Fall des Petter Northug. Er war einst der grosse Rivale von Dario Cologna, die Lichtgestalt des Langlaufs. Und nun? Muss der 13-fache Weltmeister aus Norwegen in den Knast.

Zur Erinnerung: Mitte August wurde er beim Rasen erwischt und von der Polizei gestoppt. Der 34-Jährige war mit 168 statt der erlaubten 110 Stundenkilometer unterwegs und fuhr unter dem Einfluss von Kokain. Bei der anschliessenden Wohnungsdurchsuchung fand die Polizei ebenfalls Koks.

Koks, MDMA und Betäubungsmittel

Ein Gericht in Oslo hat Northug nun zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Der Führerausweis wird ihm Lebenslang entzogen. In der norwegischen Praxis heisst dies, dass er in frühestens fünf Jahren einen neuen Ausweis beantragen kann.

Beim Prozess tun sich Abgründe auf. Das Geständnis des einstigen Loipen-Superstars ist umfassend. Er war im Besitz von Kokain und der Partydroge MDMA. Auch das Betäubungsmittel Diazepam und zwei Tabletten mit Benzodiazepinen wurden bei ihm sichergestellt. Northug war dabei, im Drogensumpf zu versinken.

Einhändig mit 221 km/h durch 80er-Zone

Die Schilderungen seiner Raser-Fahrten klingen wahnhaft. Mindestens vier Mal raste er durch Norwegen. Am schlimmsten wars am 13. August 2020: Mit 221 km/h bretterte Northug damals durch eine 80er-Zone! Dabei filmt sich Northug, der schon immer als grosser Showman des Langlaufs galt und sich gerne selber in den Mittelpunkt stellte – so wie etwa bei seiner TV-Show «Circus Northug».

«Ich hatte eine Hand am Lenkrad und filmte mit der anderen», beschreibt Northug in seinem Geständnis. Er habe fahrlässig gehandelt. Denn einhändig wechselt er auch die Fahrbahn, überholt andere Verkehrsteilnehmer. Kommentiert das auch entsprechend, spricht davon, diejenigen «zu demütigen», die er überholt.

Northug bestätigt auch das, er habe mit Kommentatorenstimme gesprochen. Die Filme dienten dazu, sie im Freundeskreis zu zeigen und anzugeben. Die protzige Tatwaffe, einen 575 PS starken Jaguar F-Type 5.0 Liter V8, hat der Norweger mittlerweile zum Verkauf angeboten.

Nach zwei Monaten aus dem Knast?

Der Preis, den der zweifache Olympiasieger für seine Vergehen bezahlt, ist gross. Er wandert hinter Gittern, wird dort aber kaum die ganzen sieben Monate absitzen. Nach 70 Tagen kann er den Antrag stellen, den Rest der Strafe mit Fussfesseln in den eigenen vier Wänden abzusitzen.

Also wie schon 2014 einmal. Damals verbüsste er eine 50-tägige Haftstrafe daheim mit Fussfesseln. Der Grund damals war ein Autounfall im im Rauschzustand und eine anschliessende Fahrerflucht. Erst im Mai 2019 hat er seinen Führerschein zurück erhalten. Dass Northug ein Wiederholungstäter ist, kommt im aktuellen Strafmass erschwerend hinzu.

Und doch: Die Norweger scheinen dem exzentrischen Superstar immer wieder zu verzeihen. Der Ski-Verband sichert ihm seine Unterstützung zu. Und auch TV-Sender «TV 2» bei dem Northug unter Vertrag steht, will nach verbüsster Strafe weiter mit ihm zusammenarbeiten.

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