Drei Delikte werden Petter Northug zur Last gelegt: Geschwindigkeitsüberschreitung, Fahren unter Drogeneinfluss und Drogenbesitz. Zur Erinnerung: Mitte letzter Woche wird der 34-Jährige von der Polizei gestoppt, nachdem er mit 168 km/h bei erlaubten 110 km/h beim Rasen erwischt wird. Der Alkohol- und Drogentest schlägt an, Northug hat Kokain im Blut und viel Bargeld im Wagen. Bei der anschliessenden Durchsuchung seiner Wohnung wird weiteres Koks gefunden.
In einer von ihm einberufenen Medienkonferenz in Trondheim (No) bestätigt er dies. Zehn Gramm Koks habe man bei ihm zuhause gefunden. Und die umgerechnet 4000 Franken seien Feriengeld, das er nicht gebraucht habe. Erklärungsversuche von einem einstigen Top-Athleten, dessen Absturz unaufhaltbar scheint.
Dazu findet er klare, ehrliche Worte: «Mir ist klar, dass ich Hilfe brauche, es ist ausser Kontrolle geraten. Das Ziel ist, mein Leben in Ordnung zu bringen. Ich war nicht das Vorbild, das ich sein möchte. Ich bin verzweifelt, ich habe den Tiefpunkt meines Lebens erreicht.»
«Habe andere in Gefahr gebracht»
Doch so reumütig erlebt man Northug schon einmal: 2014 nach seiner Sufffahrt und einem Unfall mit Fahrerflucht. Bereits damals gelobt der zweifache Olympionike Besserung. Und scheint aber aus seinen damaligen Fehlern nicht gelernt zu haben. Im Gegenteil. Seine Schilderung des fatalen Abends vor wenigen Tagen: «Ich war auf einer Party. Es gab Alkohol und Kokain. Aber bevor ich mich auf den Heimweg gemacht habe, habe ich nichts mehr genommen. Ich fühlte mich nicht berauscht. Aber ich bin viel zu schnell gefahren und habe andere in Gefahr gebracht.» Zumindest die Raserei gesteht er.
Und auch diesmal betont der 13-fache Weltmeister, dass er aus diesem Fehler lernen wolle. «Es war eine wichtige Woche. Es ist Teil des Prozesses und eine Lektion. Es ist schön, jetzt die Familie bei sich zu haben, dann fühlt man sich ein bisschen besser.» Er werde jegliche Strafe akzeptieren, es sei seine Schuld und daher erwarte er kein Mitleid. Das bekommt er auch kaum mehr.