Nach dem Kokain-Skandal ist es ruhig geworden um Petter Northug. Zur Erinnerung: Mitte August wurde der Norweger beim Rasen erwischt und von der Polizei gestoppt. Der 34-Jährige war mit 168 statt der erlaubten 110 Stundenkilometer unterwegs. Und musste sich einem Alkohol- und Drogentest unterziehen. Der Tiefpunkt: Northug lenkte den Wagen mit Koks im Blut. Bei der anschliessenden Wohnungs-Durchsuchung fand die Polizei noch mehr Kokain.
Die reumütige Entschuldigung folgte – wie schon 2014 nach seiner Suff-Fahrt – prompt. Der mehrfache Olympia- und WM-Goldmedaillengewinner gelobte Besserung. Und versank gleichzeitig im Selbstmitleid. «Ich bin verzweifelt und habe Angst vor dem, was die Zukunft bringen wird, und bin unglaublich traurig für alle, die ich wieder im Stich gelassen habe», sagte er im August.
Zu Wort hat er sich erst jetzt wieder gemeldet. In einem TV-Interview, das er auf seiner Facebook-Seite teilt, erzählt er von den letzten Wochen und dass er begonnen hat, sein Leben irgendwie in Ordnung zu bringen. «Es waren harte Monate. Aber jetzt fange ich an, mich von allem zu distanzieren.»
Er habe versucht, alles zu vergessen und nach vorne zu schauen. «Jetzt beginnen sich die Dinge langsam wieder zu normalisieren. Ich bin zurück in einem normalen Alltag und das ist es, was ich will.» Geholfen habe ihm seine Arbeit für seine Sonnenbrillen-Marke «Northug Eyewear». «Meine Arbeitskollegen haben mir sehr geholfen. Sie haben mich unterstützt und standen hinter mir.»
Langstrecken-Rennen im Visier
Viel mehr aufhorchen lässt jedoch Northugs Bestätigung des Gerüchts, dass er für ein Comeback trainiert. In den Nordischen Ski-Weltcup-Zirkus plant er aber nicht zurückzukehren. Sondern: Er will bei Langstrecken-Rennen starten, sofern sie dann bald wieder durchgeführt werden können. Falls dies der Fall sein wird, möchte er bereit sein. «Es ist eine sehr gute Medizin für mich, wieder hart zu trainieren. Ich habe fast jeden Tag Läufe über 60 bis 70 Kilometer absolviert. Ich denke, ich habe es gut gemacht. Ich hoffe, dass ich in dieser Saison bei Trainingsrennen am Start sein kann», sagt Northug.