«Dieses Verhalten ist inakzeptabel»
Wieder Ärger um den Prügel-Russen Bolschunow

Wenn Alexander Bolschunow am Start steht, gibts entweder Siege oder Skandale. Auch an der Nordisch-WM in Oberstdorf zeigt der Russe beide Gesichter.
Publiziert: 02.03.2021 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2021 um 12:30 Uhr
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Wieder Ärger um Alexander Bolschunow.
Foto: keystone-sda.ch

In der Loipe ist er derzeit kaum zu schlagen. Alexander Bolschunow hat im Skiathlon und im Teamsprint an der Nordisch-WM in Oberstdorf gezeigt, zu was er fähig ist und wird auch im 15er am Mittwoch der grosse Favorit sein. Doch neben der Loipe bleibt der Russe eine skandalträchtige Figur.

Am Sonntag im Teamsprint leistete sich der 24-Jährige eine weitere Unsportlichkeit, mit der er den gesamten Langlauf-Zirkus den Kopf schütteln lässt. Pikant: Sie richtete sich gegen den eigenen Teamkollegen.

Bolschunow lässt Retiwich im Stich

Als nämlich Gleb Retiwich im Ziel einläuft, ist er da ganz allein, während Norweger und Finnen zusammen über Gold und Silber jubeln. Teamkollege Bolschunow erwartet ihn trotz des Gewinns von Bronze nicht.

Zu gross ist offenbar die Enttäuschung darüber, dass es nur Bronze gibt. Denn Retiwich hat es nicht geschafft, den von Bolschunow herausgelaufenen Vorsprung bis ins Ziel zu bringen. Statt ein paar aufmunterndem Worten im Ziel gibt es von Bolschunow also noch eine Ohrfeige hinterher.

Jetzt geht Bolschunow verbal auf sein Opfer los!
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Grobe Unsportlichkeit:Alexander Bolschunow verliert im Zielsprint die Nerven

«Inakzeptabel, auch wenn sie keine Freunde sind»

Die Rivalen verstehen die Welt nicht mehr. «Das ist inakzeptabel, auch wenn sie keine Freunde innerhalb der Gruppe sind», sagt Weltmeister Erik Valnes bei «NRK» und spricht die Spannungen zwischen den diversen russischen Trainingsgruppen an.

Und Johanns-Hösflot Kläbo, der Retiwich noch eingeholt hat, meint: «Er muss seine Enttäuschung kontrollieren. Er hatte im Skiathlon einen grossartigen Tag, davor muss man den Hut ziehen. Aber es sollte möglich sein, sich für einen Teamkollegen zu freuen.»

Kläbo ist es denn auch, der dem 29-jährigen Retiwich zum Gewinn seiner ersten WM-Medaille gratulierte. Bolschunow kam dann erst viel später. «Ich war noch in der Wechselzone und enttäuscht über das Ergebnis», erklärt er sein Fehlen im Ziel. «Dann habe ich mich erholt, durchgeatmet und bin zu ihm hin.»

Bolschunow auf Bewährung wegen Prügeln

Gut für Bolschunow, dass der FIS egal ist, wie er mit seinem Teamkollegen umgeht. Denn er ist auf Bewährung. Beim Weltcup in Lahti schlug er den Finnen Joni Mäki, der am Sonntag über Silber jubelte, mit dem Stock und rammte ihn im Ziel um. Am Freitag wurde der Gesamtweltcupsieger für diese Aktion mit einer Bewährungsstrafe belegt. Während fünf Rennen darf er sich nichts zuschulden kommen lassen, sonst wird er für zwei Weltcup-Events gesperrt.

Im Lager des Russen wittert man deswegen sogar eine Verschwörungstheorie. Die Strafe sei nur deshalb erst zu WM-Beginn ausgesprochen worden, um Bolschunow zu verunsichern.

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