Jetzt könnte es knüppeldick kommen für Alexander Bolschunow. Der russische Langlauf-Star muss sich für seinen Ausraster beim Staffelrennen in Lahti eventuell vor Gericht verantworten. Bei der örtlichen Polizei ist eine Anzeige gegen den 24-Jährigen eingegangen, das bestätigte Kommissar Tuomas Kuure der Nachrichtenagentur AFP.
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Der Gesamtweltcup-Leader hat am Sonntag für Wildwest-Szenen in der Loipe gesorgt. Erst hat im Zielsprint mit dem Stock nach dem Finnen Joni Mäki geschlagen, hinter der Ziellinie streckte er seinen Gegner dann aus voller Fahrt mit einem Eishockey-Check nieder. Das russische Team wurde nach dem Vorfall disqualifiziert.
Bis zu zwei Jahre Haft für derartige Vergehen
«Es wurde ein Bericht gemacht», sagt Kuure: «Wir führen eine erste Bewertung durch, um festzustellen, ob es Beweise gibt, die eine Untersuchung für einen Prozess rechtfertigen.» Für ein derartiges Vergehen ist in Finnland eine Strafe von bis zu zwei Jahren Haft möglich.
Nach Angaben des finnischen Skiverbandes hat Mäki die Anzeige nicht gestellt. Er habe keine Brüche in seiner verletzten Hand davongetragen, das werde dem Ski-Weltverband FIS offiziell mitgeteilt.
So hat Mäki ihn zur Weissglut getrieben
Mäki gesteht derweil der finnischen Zeitung «Ilta Lehti», dass er den Russen zur Weissglut getrieben hat. «Ich habe ihn während des ganzen Rennens immer wieder angestarrt, das hat ihn wahrscheinlich ein wenig provoziert», so Mäki. Im letzten Aufstieg dann der Nadelstich: «Ich verabschiedete mich von ihm, ich sagte Tschüss.»
Als Bolschunow im Zielsprint dann hinter Mäki festhängt, explodiert er. Das lässt sich auch durch Mäkis Provokationen nicht entschuldigen. «Das gehört nicht in die Loipe», sagt der Finne. «Hoffentlich passiert das nicht wieder.»
Offizielle Entschuldigung
Die Russen sehen sich in der Zwischenzeit gezwungen, sich öffentlich zu entschuldigen. «Im Namen des russischen Skiverbandes entschuldigen sich Alexander Bolschunow und Elena Vyalbe (Verbands-Präsidentin, d. Red) für die Reaktion von Alexander gegenüber Joni Mäki», heisst es am Montagabend in einer Mitteilung.
Und weiter: «Feindseligkeit ist kein Teil des Geistes der russischen Mannschaft und wir legen grossen Wert auf Fairplay in jeder Hinsicht. Alexander Bolschunow entschuldigt sich daher bei Joni Mäki und ein offizielles Entschuldigungsschreiben wurde vom russischen Skiverband an den finnischen Skiverband geschickt.» Die Russen hoffen, dass nun die «Leistungen den Athleten sowie die Schönheit des Langlaufs wirde in den Mittelpunkt rücken». (sid/sme)