Jetzt geht Bolschunow verbal auf sein Opfer los!
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Grobe Unsportlichkeit:Alexander Bolschunow verliert im Zielsprint die Nerven

«Wir machen keinen Kampfsport!»
Langlauf-Welt geschockt nach Bolschunow-Ausraster

Die Gegner von Langlauf-Star Alexander Bolschunow schäumen nach seinem Stockschlag und dem Bodycheck gegen den Finnen Joni Mäki. Ganz anders sieht es Papa Bolschunow: «Ich hätte härter zugeschlagen!»
Publiziert: 25.01.2021 um 09:57 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2021 um 15:16 Uhr
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Loipen-Rüpel: Alexander Bolschunow tickt in Lahti aus.
Foto: freshfocus

Wildwest in der Loipe!

Russlands Langlauf-Star Alexander Bolschunow (24) verliert im Schlusssprint in der Staffel von Lahti die Nerven, schlägt mit dem Stock nach dem Finnen Joni Mäki – und fährt ihn nach der Ziellinie voll über den Haufen.

Es ist ein Eklat sondergleichen. Die Langlauf-Welt ist schockiert. Opfer Mäki sagt gemäss «xc-ski.com»: «Hinter seiner Stirn muss etwas gehörig schief laufen.» Der Finne hat sich bei der Attacke des Gesamtweltcup-Leaders leicht verletzt, eine Hand ist geschwollen.

Norwegische Rivalen fassungslos

Norwegen-Trainer Eirik Muir Nossum sagt: «Ich bin schockiert über dieses Verhalten. Wir machen Langlauf, nicht MMA oder Kampfsport! Ich habe so etwas in unserem Sport noch nie gesehen und hoffe, dass ich es nie wieder sehen muss. Das muss Konsequenzen haben.»

Auch sonst im Norweger-Lager, traditionell die grossen Rivalen der Russen, hagelt es Kritik. «Er hat eine Grenze überschritten», sagt Athlet Emil Iversen zu «Dagbladet.no». Und Teamkollege Pal Golberg findet: «Ich kann nicht glauben, was passiert ist. Ich bin fassungslos. Was nach der Ziellinie passiert ist, ist völlig unverzeihlich.»

Bolschunows Vater nimmt Sohn in Schutz

Ganz anders sieht es Bolschunows Vater. Er sagt bei «sports.ru» in vollem Ernst: «Das waren nur Emotionen, ich verstehe Alexander voll und ganz. Das war völlig in Ordnung. Vielleicht hätte ich noch härter geschlagen! Man muss sich russisch dagegen wehren und direkt reagieren.»

Dass die Langlauf-Welt tobt, wird bei den Russen nun darauf geschoben, dass ihre Nation im Langlauf-Sport schon länger eine Sündenbock-Rolle inne habe. Stichwort Doping-Skandal. Deshalb ist man bemüht, den Mega-Eklat runterzuspielen.

Russen-Trainer Egor Sorin stellt die Linienwahl von Mäki im Sprint gegen Bolschunow in den Fokus. «Aus unserer Sicht sollten die Finnen bestraft werden. Alexander hat den rechten Korridor genommen, da gab es dann zweimal Kontakt mit den Skis und das hat Alexander aufgeregt!» Klar, dass es die Jury anders sieht: Russland wird disqualifiziert. (md)

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