Seit ihrer Rücktrittsankündigung am Mittwoch steht fest: Es wird die letzte Saison von Laurien van der Graaff (34). Doch in welcher Form sie in ihren letzten Winter geht, weiss die Davoserin nicht.
Der Grund: Ein Corona-Schock im Sommer. Van der Graaff: «Ich habe im August wegen Corona einen Monat verloren. Ich spüre es aber noch jetzt ab und zu. Es ist für mich darum etwas schwierig zu sagen, wo ich momentan stehe.»
Es passiert im Sommer-Trainingslager im italienischen Livigno. Die Vize-Weltmeisterin im Teamsprint infiziert sich. «Ich hatte Mühe, danach wieder ins Training einzusteigen», schildert die Davoserin mit holländischen Wurzeln. Doch sie beisst sich durch. Schon im August und im September trainiert sie weiter und läuft auch an verschiedenen Rollski-Rennen mit.
«Nach guten Tagen kommt Müdigkeit»
«Ich bin wieder eingestiegen und bin dann auch die Rennen gefahren, obwohl ich nicht in der nötigen Form war», sagt sie. Van der Graaffs Plan für diese Phase, der natürlich mit den Ärzten abgesprochen war: Im Hinblick auf den Winter nicht zu viel Trainingszeit verstreichen zu lassen. Sie sagt über die letzten Wochen: «Ich habe gute Tage, doch dann bin ich am nächsten Tag sehr müde. Doch ob es wirklich noch an Corona liegt, ist schwierig zu sagen.»
Symptome, die Leichtathletin Selina Rutz-Büchel (30) und Schwinger Remo Käser (24) in noch viel heftiger Form kennen. Beide leiden an Long-Covid und verpassten viele Wettkämpfe, Rutz-Büchel sogar Olympia.
Van der Graaff hingegen wird als Standortbestimmung Ende November beim Weltcup-Auftakt in Finnland starten. Ihre Ärzte gehen nicht von Long-Covid aus. Zum Thema Impfen sagt sie: «Ich bin kürzlich genesen. Ich setze mich aber zusammen mit meinen Ärzten intensiv mit dieser Thematik auseinander.»