ABD0111_20211023 - SÖLDEN - ÖSTERREICH: Lara Gut Behrami (SUI, 2. Platz) während der Siegerehrung im Riesentorlauf der Damen zum Weltcupauftakt am Samstag 23. Oktober 2021 am Rettenbachferner in Sölden. - FOTO: APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Ski-Ass lässt sich doch impfen:Darum hat Lara so lange mit der Impfung gewartet

Ski-Star zögerte lange und verpasst darum wohl Rennen
Darum lässt sich Gut-Behrami nun doch impfen

Lara Gut-Behrami (30) fürchtet Nebenwirkungen und Langzeitfolgen der Corona-Impfstoffe. Trotzdem liess sie sich nun impfen. Warum? Blick sagt, was sie zum Umdenken bewog.
Publiziert: 04.11.2021 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2021 um 21:38 Uhr
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Lara Gut-Behrami wird den Riesenslalom in Killington mit grosser Wahrscheinlichkeit verpassen – die zweite Impfung kommt dafür wohl zu spät.
Foto: Sven Thomann
Mathias Germann

Die Spekulationen um den Impfstatus von Lara Gut-Behrami mehrten sich zuletzt. Bereits bei der traditionellen Kleiderabgabe in Dübendorf ZH Ende September zog sie ihre Maske trotz 3G-Kontrolle (geimpft, getestet, genesen) nicht ab. Und auch vor dem Saisonauftakt in Sölden war die Tessinerin die einzige Athletin, die in der Journalistenrunde das Gesicht verdeckte. Dazu sagen wollte Gut-Behrami nichts, es herrschte Unklarheit. Bis jetzt!

Wie Blick erfuhr, hat sich Gut-Behrami bereits einmal impfen lassen. Falls ihre zweite Impfung erst nach dem Parallel-Bewerb in Lech/Zürs (Ö) folgt, was wahrscheinlich ist, verpasst die 30-Jährige den Riesenslalom in Killington am 27. November! Denn die US-Behörden verlangen eine doppelte Impfung zur Einreise, wobei die letzte Impfung mindestens zwei Wochen her sein muss – dafür wäre Gut-Behrami zu spät dran.

Gut-Behrami wollte gar auf 3 Rennen verzichten

Wie konnte es so weit kommen? Eigentlich wollte sich Gut-Behrami nicht impfen lassen. Sie ist skeptisch gegenüber der Impfung wegen möglicher Nebenwirkungen und Langzeitfolgen. Wie ernst es ihr damit ist, macht folgender Entschluss deutlich: Die zweifache Weltmeisterin nahm es ursprünglich in Kauf, bei den drei Speed-Rennen in Lake Louise (3.-5 Dezember) nicht an den Start zu gehen. Denn: Die kanadischen Behörden machten schon früh klar, dass nur doppelt Geimpfte einreisen dürfen. Gut-Behrami hätte kampflos auf mögliche 300 Punkte verzichtet.

Doch dann kam es zur Wende. Zuerst sickerte durch, dass bei den Olympischen Spielen in Peking (ab 4. Februar) die gleichen – oder sogar noch härtere – Bestimmungen gelten werden wie in Kanada. Kurz darauf zogen auch die US-Behörden die Corona-Schraube an, auch sie verlangen für die Einreise eine doppelte Impfung. Für Gut-Behrami war damit klar, dass sie sich – obwohl sie weiterhin skeptisch ist – impfen lassen würde. Denn: Vier Weltcuprennen und vor allem Olympia zu verpassen, wäre des Schlechten zu viel.

Reusser: «Nie zu etwas gedrängt»

Die Gesamtweltcup-Zweite des letzten Winters will nichts zur Thematik sagen – Privatsache. Fakt ist: Swiss-Ski ist froh über ihren Impf-Entschluss. Alpin-Direktor Walter Reusser: «Grundsätzlich kommentieren wir das Thema nicht. Was ich sagen kann, ist dass die Trainer und ich mit Lara im Austausch waren, sie aber nie zu etwas gedrängt haben. Eigenverantwortung ist uns wichtig, gleichzeitig versuchen wir alle Athleten – egal wie sie zu Corona stehen – sportlich bestmöglich zu unterstützen.»

Vier weitere Athleten ungeimpft

Während sich Gut-Behrami für eine Impfung entschieden hat, verzichtet Jasmina Suter (26) vorerst darauf. Die A-Kader-Fahrerin, die im Januar in Crans-Montana Sechste in der Abfahrt wurde, wird nicht nach Nordamerika reisen. Zwei weitere Ski-Frauen im B-Kader wollen ebenfalls keine Impfung – sie wären vorerst sowieso nicht in Frage gekommen für Weltcupeinsätze.

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