Vor rund einem Monat titelte Blick: «Bei ihm gibts Wurst und Käse – und bald den Durchbruch?» Nun, diesen hat Janik Riebli mittlerweile definitiv geschafft. Der 24-jährige Obwaldner zündet im Skating-Sprint von Livigno (It) den Turbo: Erstmals qualifiziert er sich im Weltcup für den Final – und prompt läuft er auf Rang drei. Der gelernte Landwirt, der in seinem Online-Fanshop eigenen Käse und eine Art Landjäger verkauft, überrascht in Livigno alle.
Nur der norwegische Saison-Dominator Johannes Hösflot Kläbo und der Franzose Richard Jouve sind schneller. Riebli, dessen bestes Weltcup-Ergebnis zuvor ein siebter Rang war, powert eindrücklich und unterstreicht damit noch einmal seine grossen Ambitionen.
Der Sprint-Spezialist aus Giswil OW ist mit dem Ziel in den Winter gestartet, einen grossen Schritt in Richtung Weltspitze zu machen. Dafür hat er im Sommer viel Zeit und Training investiert – und auf dem elterlichen Hof bei gelegentlichen Heimatbesuchen ein paar Zusatzschichten eingelegt. Beim zünftig anstrengenden Käsen. Oder der Arbeit mit den Tieren, die ihm am liebsten sei, wie er beim Besuch von Blick erklärte. Wobei sein Zuhause – der Hof oder die Alp Jänzimatt – auch sein Kraftort ist, wenns darum geht, ein wenig abzuschalten. Denn Riebli sagt über sich: «Den grössten Druck mache ich mir selbst.»
«Freudentag für den Schweizer Langlauf»
Jetzt hat er sich rund einen Monat vor Beginn der Nordisch-WM in Planica (Slo) zu seinem bisherigen Karrierehighlight gepusht. SRF-Experte Dario Cologna spricht von einem «Freudentag für den Schweizer Langlauf». Und Riebli selbst strahlt über beide Ohren: «In diesem Sprint hat mir alles richtig weh getan. Doch das ist egal. Wenn man dann so über die Ziellinie fährt, ist das einfach unglaublich.»
Den guten Schweizer Tag runden U23-Weltmeister Valerio Grond (als Fünfter) und die dreifache Saisonsiegerin Nadine Fähndrich (als Vierte) ab. Für einmal gehört die grosse Bühne aus Schweizer Sicht Überraschungsmann Riebli.