Anfang Jahr kämpfte Roman Kostomarow (46) wochenlang um sein Leben. Der Eistanz-Olympiasieger von 2006 entwickelte als Folge einer Corona-Infektion eine Lungenentzündung. Diese führte zu Blutvergiftungen, Gewebe starb ab.
Um Kostomarow zu retten, amputierten ihm die Ärzte die Füsse sowie die rechte Hand und Teile der linken Hand. Und doch ging es zunächst nicht bergauf. Im Gegenteil. Es folgten mehrere Gehirnblutungen, eine Hirnschwellung und zwei Schlaganfälle. Die Ärzte versetzten den einstigen Spitzenathleten in ein künstliches Koma.
«Die Amputation war der Anfang vom Ende», sagte damals seine behandelnde Ärztin gegenüber woman.ru. «Er hatte einen kompletten Ausfall aller Systeme. Leider findet jetzt ein natürlicher Prozess statt. Der Körper stirbt langsam.»
Doch wie durch ein Wunder überlebte Kostomarow. Mitte März erwachte er aus dem Koma. Trotz hartem Schicksal gibt der Russe nicht auf, er kämpft sich Schritt für Schritt ins Leben zurück. Als er aus dem Koma aufwachte, musste er Dinge wie Kauen und Essen neu lernen, brauchte zu Beginn noch Unterstützung beim Sitzen.
Treibt wieder Sport
Kurz vor Weihnachten erlebt er nun das nächste Wunder. «Ich war auf dem Eis!», schreibt Kostomarow auf Instagram zu einem Video, das zeigt, wie er noch etwas wackelig, aber mit breitem Grinsen im Gesicht erstmals seit seinem Überlebenskampf übers Eis gleitet. Dieser Sport bedeutet ihm auch 17 Jahre nach seinem Rücktritt noch viel.
Den rührenden Moment teilt er mit seinen Eltern – und einem Kamerateam. Das begleitet ihn auf seinem Weg zurück ins Leben, verrät Kostomarow. Die Dokumentation, die daraus entsteht, soll am 8. März ihre Premiere feiern – und damit rund ein Jahr nachdem er aus dem Koma erwachte.
Die Fortschritte, die Kostomarow in den letzten Monaten gemacht hat, sind beeindruckend. Nicht nur, dass er auf seinen Prothesen laufen gelernt hat, erst kürzlich spielte er auch mit der russischen Weltnummer 15 Karen Chatschanow (27) Tennis. Und liess sich auch dadurch nicht davon abhalten, dass er den Schläger mit der Prothese nicht festhalten konnte, sondern ihn daran festbinden musste. (bir)