Endlich positive Nachrichten im Drama um den ehemaligen Eiskunstläufer Roman Kostomarow (46): Der Russe ist am Freitag aus seinem künstlichen Koma erwacht und ist wieder bei Bewusstsein.
Das Drama begann am 10. Januar. Wegen einer Lungenentzündung wird er ins Spital eingeliefert. Danach verschlechtert sich sein Gesundheitszustand immer weiter - wegen Blutvergiftungen und Absterben von Gewebe müssen ihm die Füsse und Teile der Hände amputiert werden, um sein Leben zu retten.
Er lag schon im Sterben
Es folgen eine Gehirnblutung und zwei Schlaganfälle. Kostomarows wird ins künstliche Koma versetzt.
Am Freitag dann der Lichtblick. Wie russische Medien berichten, sei der Olympiasieger von 2006 aus dem künstlichen Koma erwacht und könne wieder selbständig atmen.
Drei Tage später folgen die nächsten positiven Nachrichten: Laut der Nachrichtenagentur Tass könne Kostomarow jetzt wieder mit seiner Frau Oksana Domnina (38) sprechen.
Verkleidung als Krankenpflegerin
Diese war während der ganzen Behandlung stets an seiner Seite und nutzte dafür einen Trick: Wie das russische Online-Portal woman.ru schreibt, zog sich die Eistanz-Weltmeisterin von 2009 jeweils das Outfit einer Krankenpflegerin an, um keine Aufmerksamkeit zu erregen und in Ruhe Zeit mit ihrem Mann zu verbringen. Seit 2007 sind die beiden ein Paar, 2014 folgte die Hochzeit.
Der Zustand von Kostomarow bleibt jedoch nach wie vor kritisch: Denn trotz der Amputationen sterben Gewebe und Zellen weiter ab und auch sein Immunsystem soll noch nicht wirklich funktionieren. Sein langjähriger Wegbegleiter Ilja Averbuch (49) sagte zu «Tass»: «Wir beten. Ich bewundere Oksana und Romans Mutter für deren Mut».
Psychologe begleitet den Heilungsprozess
Für den Aufwachprozess wurde laut woman.ru ein Psychologe bereitgestellt, der Kostomarow begleiten soll. Dadurch soll er vor allem lernen, sich als anderen Menschen zu akzeptieren und erkennen, dass das Leben nicht mehr dasselbe sein wird.
Den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere erlebte Roman Kostomarow 2006 an den Olympischen Spielen in Turin. Zusammen mit seiner langjährigen Eis-Partnerin Tatjana Nawka (47) gewann der Russe die Goldmedaille im Eistanz. Ausserdem holte das Duo drei EM- und zwei WM-Titel. (bjl)