Monatelang schwebte Roman Kostomarow (46) in Lebensgefahr. Im Januar hatte sich beim Olympiasieger von 2006 aus einer beherrschbar scheinenden Corona-Infektion eine Lungenentzündung entwickelt. Danach verschlechterte sich sein Gesundheitszustand immer weiter - wegen Blutvergiftungen und dem Absterben von Gewebe mussten ihm die Füsse und Teile der Hände amputiert werden, um sein Leben zu retten. Es folgten eine Gehirnblutung, zwei Schlaganfälle und das künstliche Koma.
Der Aufenthaltsort des Stars gibt jetzt zu reden. Denn wie russische Medien berichten, soll Kostomarow während seiner Behandlung heimlich ins Ausland verfrachtet worden sein. Wie das russische Portal «mk.ru» wissen will, verliess er sein Krankenhaus in Kommunarka (Stadtteil von Moskau) Ende April in Richtung Deutschland oder Israel. Dort sollten Experten spezielle Prothesen anfertigen.
Seine Frau dementiert die Gerüchte
Doch Oksana Domnina (38), die Ehefrau von Kostomarow, dementiert die Gerüchte vehement. Sie behauptet, ihr Mann sei immer noch in seiner Heimat und würde dort behandelt werden. Gut möglich, dass Domnina so die hohen Kosten der Behandlung vertuschen will. «Wenn die Prothesen eines Sportlers im Ausland hergestellt werden, kostet das seine Familie hunderte von Millionen Rubel», sagte ein russischer Traumatologe.
Ausserdem will sich das russische Gesundheitswesen die wundersame Heilung des ehemaligen Eiskunstläufers gerne auf sein Konto schreiben. Doch laut der russischen Website «kp.ru» seien bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Behandlung deutsche Spezialisten nach Moskau geflogen, um zu helfen und zu beraten.
Mittlerweile ist Kostomarow wieder bei Bewusstsein und versucht, zurück ins Leben zu finden. Seine Geduld ist aber weiter gefragt. Weil seine Wunden noch nicht alle verheilt sind und weiter mit Medikamenten behandelt werden müssen, dürfen die bereits angefertigten Prothesen noch nicht montiert werden.
Kostomarow meldet sich auf Instagram
Auf seinem Instagram-Konto wendet sich der Russe zum ersten Mal seit Beginn seiner Leidenszeit wieder an die Öffentlichkeit und bedankt sich bei all jenen, die sich um ihn gesorgt oder für ihn gebetet hätten. «Allen, die daran geglaubt haben, dass ich es durch diese schwierigste Situation, die das Leben mir beschert hat, schaffen werde. Es werden noch viele Schwierigkeiten auf mich zukommen, aber ich hoffe, dass ich alle überstehen werde.»
Als er Mitte März aus dem künstlichen Koma erwacht, muss er alltägliche Dinge, wie Kauen und Essen, wieder neu lernen. Kostomarow dankt den «Ärzten, die mich aus der anderen Welt zurückgeholt haben», und verdeutlicht damit nochmals, wie nahe er dem Tod bereits gewesen ist. Nun also das Warten auf die Prothesen. Seine Nachricht beendet er mit den Worten «Es liegt noch viel harte Arbeit vor mir.» (dti)