Olympia 2026 in St. Moritz?
Jetzt funken doch noch die Deutschen rein

Zuerst wollte die mächtige Bob-Nation Deutschland nichts davon wissen, dass man 2026 für Mailand-Cortina olympische Rennen austragen könnte. Doch nun ist doch ein Vorschlag aus Deutschland da. Ein kurioser.
Publiziert: 20.10.2023 um 11:33 Uhr
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Natalie Maag: Für die Schweizer Rodlerin wären unverhoffte Olympiarennen in Oberhof ein Heimauftritt, da sie oft auf der deutschen Bahn trainiert.
Foto: imago/foto2press
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Dass Deutschland im Eiskanal die ganz grosse Macht ist, zeigen die Medaillenstatistiken vor allem im Bob und im Rodeln eindrücklich. Doch bei der Frage, welche Bahn ausserhalb von Gastgeberland Italien die Olympia-Rennen von 2026 übernehmen soll, spielen die Deutschen ein seltsames Spiel.

In Frage kommen St. Moritz, Igls-Innsbruck (Ö) und La Plagne (Fr). Aber kein Standort in Deutschland, die Deutschen halten sich zurück und kommunizieren auch, dass sich weder Altenberg noch Winterberg bewerben.

Dann ist da aber auch viel Politik dabei. Der deutsche Bobverband lässt seine Muskeln spielen, fordert in Person von Generalsekretär Thomas Schwab offen, dass Innsbruck und nicht St. Moritz zum Zug kommen soll.

Spontanbewerbung aus Oberhof für die Rodelrennen

Dass im Engadin vor den Spielen und auch sonst nie intensiv trainiert werden kann, ist den sieggewohnten Deutschen ein Unsicherheitsfaktor, den es zu vermeiden gilt.

Die jüngste Meldung aus Deutschland geht nun wieder in eine ganz neue Richtung. Nun wollen die Deutschen 2026 doch Teil der Spiele sein. Zumindest im Rodeln.

Der Eiskanal von Oberhof – quasi das Mekka des Rodelsports, aber aufgrund der Infrastruktur nicht für Bob und Skeleton geeignet – möchte überraschend für Cortina einspringen. Aber eben nur fürs Rodeln.

Italienische Zeitung berichtet von St. Moritzer Vorteil

Sebastian Lenk vom Thüringer Schlitten- und Bobsportverband sagt beim MDR: «Wir sind der modernste und nachhaltigste Standort im Rodelgeschäft. Wir bieten dem IOC unser Knowhow und unsere Bahn an und werfen unseren Hut in den Ring.»

Eine ernsthafte Chance dürfte Oberhof aber nicht haben, da die Rennen der drei Eiskanal-Disziplinen kaum auf verschiedene Länder aufgeteilt werden. Doch wer weiss, ob die Deutschen nicht doch noch einen Plan aus dem Hut zaubern, auch Bob und Skeleton beherbergen zu wollen?

Doch in Italien scheint die Tendenz gemäss der Zeitung «La Repubblica» Richtung Natureiskanal von St. Moritz zu gehen. Auch aus ökologischen Gründen, weil die Bahn in Innsbruck mit Ammoniak betrieben wird.

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