Personalnot im Frauen-Bob wegen Babypause
Wirbel um die beste Schweizer Anschieberin

Sie tragen im Bob-Sport wohlbekannte Nachnamen und taten sich für die neue Saison zusammen. Aber dann endete die Partnerschaft von Pilotin Debora Annen und Anschieberin Mara Morell noch vor dem ersten Rennen.
Publiziert: 14.10.2023 um 17:53 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2023 um 18:31 Uhr
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Hektischer Sommer: Die Schweizer Toppilotin Melanie Hasler war lange auf der Suche nach einer schnellen Anschieberin.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Dem Schweizer Bob-Sport geht das Personal aus! Prekär ist die Lage vor allem bei den Weltcup-Frauen. Nach dem Rücktritt von Martina Fontanive (37) bleibt mit Melanie Hasler (25) nur eine Pilotin übrig. Und zwischenzeitlich sieht es so aus, dass Hasler nicht mal für alle Rennen ein Team aufbieten kann.

Denn ihre Stammanschieberin Nadja Pasternack (27) macht Babypause. Hasler: «Ich habe es in meinen Bali-Ferien erfahren. Da fürchtete ich zunächst wirklich, dass ich kein Team für die Saison zusammenbringe.»

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«Es hat einen bitteren Beigeschmack mit Debora. Es war schlecht von mir, dass ich ihr zugesagt habe und dann doch bei Melanie fahre.»
Bob-Anschieberin Mara Morell
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Das naheliegende Szenario, einfach Anschieberin Mara Morell (29) von der zurückgetretenen Fontanive zu übernehmen, ist zunächst kein Thema. Morell orientierte sich beruflich neu und wollte kürzertreten. Deshalb schloss sie sich dem Team von Debora Annen (21) an. Die Tochter von Ex-Bob-Star Martin Annen (49) gilt als Talent und wird diesen Winter erstmals im Europacup starten.

Schrittweiser Wechsel in Haslers Weltcup-Team

Doch noch vor dem ersten Start trennen sich Annen und Morell wieder, die Tochter von Olympiasieger Curdin Morell (60, Anschieber 1992 bei Gustav Weder) startet nun doch bei Hasler im Weltcup. Wirbel um die beste verfügbare Anschieberin.

Morell sagt zu Blick: «Im Sommer habe ich trotz neuem Job überraschend gut trainieren können und beim Leistungstest zeigte sich, dass ich auf sehr gutem Niveau geblieben bin. Gleichzeitig war Melanie plötzlich auf der Suche. Ich dachte, es wäre eigentlich schade, nicht nochmals im Weltcup zu fahren.»

Aber Morell steht für die Saison bei Annen im Wort. Was nun? Es kommt zunächst zu einer Kompromisslösung, dass Morell für beide Teams Einsätze fahren soll. Doch zwei Wochen danach ist wieder alles anders. Morell sagt der Schwyzerin ganz ab und wird mit Hasler voraussichtlich alle Weltcup-Rennen in Europa fahren.

Talent Debora Annen ist enttäuscht

Aus Schweizer Gesamtsicht wohl sinnvoll: Die beste Pilotin und die schnellste Anschieberin bilden jetzt das einzige Weltcup-Duo. Aber ein harter Schlag für die aufstrebende Annen, die sich frühzeitig die routinierte Morell schnappte und nun kurz vor der Saison umplanen muss.

Sie sagt: «Es ist enttäuschend für mich. Ich bin mit der Kompromisslösung Melanie entgegengekommen und erfahre dann zwei Wochen danach von Mara, dass sie nun doch nicht bei mir fährt.»

Morell ist die Episode auch nicht recht. «Es hat einen bitteren Beigeschmack mit Debora. Es war schlecht von mir, dass ich ihr zugesagt habe und dann doch bei Melanie fahre. Ich war dann sehr beruhigt, als Debora dann doch noch eine gute Lösung fand.»

Annen wird nun mit der St. Gallerin Julie Leuenberger (17) in die Saison gehen. «Die Junioren-WM in St. Moritz ist unser grosses Ziel», sagt sie. Dort hätte sie Morell altersbedingt sowieso ersetzen müssen.

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