Nach den Berichten über Horror-Trainingsmethoden, Beleidigungen, Erniedrigungen und Psychoterror durch Verbandstrainerinnen in den letzten Monaten folgt der nächste Abgang beim Schweizerischen Turnverband. Maria Balado, Nachwuchschefin Rhythmische Gymnastik beim STV, nimmt den Hut.
Der STV kündigte am Mittwochmorgen das Arbeitsverhältnis per Ende Mai, Balado liess sich daraufhin freistellen. Der Abgang gehöre zum «Neuanfang in der Rhythmischen Gymnastik», lässt der Verband verlauten. Man wolle «diesen Weg konsequent fortsetzen und auch personell einen Neustart vollziehen».
Balado hatte schon vor Monaten vom Verband ein Hallenverbot auferlegt bekommen, war aber immer noch als Nachwuchschefin verantwortlich tätig gewesen. Eine unhaltbare Situation – der die neue STV-Spitze um Direktorin Beatrice Wertli (45) nun ein Ende gesetzt hat.
Balado war bereits im Sommer 2020 in die Kritik geraten, als Eltern von Rhythmischen Gymnastinnen über zweifelhafte Trainings- und Führungsmethoden der Spanierin während deren Zeit im RLZ Waadt berichtet hatten.
Laut dem externen Untersuchungsbericht durch eine Zürcher Anwaltskanzlei, den der STV in Auftrag gegeben hatte, waren dem Verband zudem bereits Vorwürfe an die Adresse der Spanierin bekannt, als sie zur Nachwuchschefin gemacht wurde. Sie hatte ihre Stelle am 1. Januar 2020 angetreten.
Interimistisch übernimmt Spitzensport-Koordinatorin Anja Altorfer die konzeptionellen und administrativen Aufgaben im Nachwuchs, Nancy Usero Til und Joy-Anna Hinde-Baumann übernehmen das Training des JEM-Nachwuchsprojektes. (eg)