16 Tennisspielerinnen treffen sich über das Wochenende in Charleston, einer Stadt in South Carolina, um ein kleines Show-Turnier zu bestreiten. Mit dabei sind unter anderem auch Tennis-Sternchen Eugenie Bouchard und die Amerikanerin Sloane Stephens. Ein Tennis-Turnier zu Corona-Zeiten? Novak Djokovics Adria-Tour-Debakel hat gezeigt, dass das wahrlich keine gute Idee ist.
Doch die Frauen machen es besser und halten sich an alle Auflagen. Die Spiele finden vor leeren Rängen statt und Bouchard und Co tragen rund um das Spielfeld Masken. Zudem achten sie darauf, dass sie sich auf dem Platz nicht zu nahe kommen. High-Fives und Umarmungen? Fehlanzeige. Bei einem Punktgewinn wird höchstens mit dem Schläger abgeklatscht.
Auch Partys gibt es keine. Das höchste der Gefühle: Als die Spiele wegen starkem Regen unterbrochen werden müssen, tanzen Bouchard, Stepehns und Mattek-Sands auf den Tribünen und singen dazu «Purple Rain», da die Scheinwerfer den Regen mit lilafarbenem Licht anscheinen.
Seitenhieb gegen Djokovic und Zverev
Die Tennis-Frauen haben also sichtlich aus den unzähligen Fehlern ihres männlichen Berufskollegen Djokovic gelernt. Und weil bei ihrem scheinbar gelungenen Tennis-Wochenende alles reibungslos abläuft, kann sich Bouchard im Anschluss einen Seitenhieb in Richtung «Djoker» nicht verkneifen. Auf Twitter schreibt die Kanadierin: «Unser Team hat gewonnen, aber die Tatsache, dass wir in einer gesunden und sicheren Umgebung Tennis spielen konnten, ist an sich schon ein Sieg.»
Damit liefert sie der deutschen Andrea Petkovic eine Steilvorlage. Sie schiesst gar noch schärfer gegen die männlichen Kollegen. «So weit ich weiss, haben sich die Tennisspielerinnen in diesen schweren Zeiten bisher in bewundernswerter Weise verhalten. Habe ich recht?», so Petkovic.
Damit spricht Petkovic wohl auch ihren Landsmann Alexander Zverev an, welcher in den letzten Tagen ebenfalls als Corona-Ignorant auf sich aufmerksam machte. Anstatt trotz negativem Corona-Test in Quarantäne zu verweilen, feierte der Deutsche lieber eine wilde Party. Zum Vergleich: Donna Vekic hatte bei der Adria Tour ebenfalls einen Auftritt und besuchte zusammen mit Djokovic gar noch ein Konzert. Die Kroatin wurde wie Zverev negativ auf das Virus getestet, begab sich aber dennoch in Quarantäne.
Bouchard scheitert an Champagner-Flasche
Dass beim Show-Event in Charleston Social Distancing auch wirklich ernst genommen wird, erlebt Genie Bouchard am eigenen Leib. Beim Feiern auf den Court möchte sie eine Champagner-Flasche öffnen, bringt den Korken aber einfach nicht ab. Wie eine Verrückte zerrt sie daran – ohne Erfolg. Zur Hilfe kommt ihr niemand. Lieber schauen sie sich das Spektakel aus sicherer Entfernung an.
Und plötzlich knallt es doch noch. Bouchard ist selber überrascht und macht einen Satz zur Seite, während der Champagner auf den Platz tropft. Ihr Glück: Aufgrund der Maske wird das errötete Gesicht der 26-Jährigen fast vollständig verdeckt. (jk)
