Die von Djokovic mitinitiierte Adria Tour wurde zum grossen Desaster. Weil die Corona-Regeln demonstrativ ignoriert wurden, kams zu einer Welle von Infektionen. Spieler Grigor Dimitrov war der erste, der verriet, dass er positiv getestet wurde. Es folgte eine Ansteckung nach der anderen. Auch Novak und seine Frau Jelena erwischte es.
Die Kritik fiel massiv aus. Die ganze Welt zeigte auf die Nummer 1 im Tennis, der auch Boss der Spielervereinigung ist, aber vielleicht jetzt nicht mehr lange.
Djokovic-Papa dreht den Spiess um
Nun, wo es seinem Sohn an den Kragen geht, schaltet sich Papa Srdjan Djokovic in die Aufregung ein. Wieder einmal er, der so gern um sich schlägt, wenn es darum geht, Rivalen seines Sohnes zu diffamieren. Wie kürzlich Roger Federer, dem er empfahl, mit fast 40 Jahren endlich zu Hause zu bleiben und seine Karriere zu beenden: «Erziehe deine Kinder und geh Ski fahren», riet er dem Maestro.
Nun bekommt Grigor Dimitrov sein Fett weg. «Er ist der Schuldige», schimpft der Papa in einem TV-Interview: «Dimitrov habe erst nach dem Test in Zadar bekannt gegeben, dass er am Coronavirus leidet, obwohl er es schon vorher wusste.» Dimitrov sei schon vorher krank gewesen. «Er wurde krank, er weiss auch, wo, und jetzt hat er unserem Land und unserer Familie grossen Schaden zugefügt.»
Tatsächlich spekuliert nun die kroatische Presse, dass Dimitrov bereits krank von Serbien via Bulgarien nach Kroatien eingereist sei und so die Gesundheit vieler Menschen gefährdete. Er hätte bereits am Freitag Fieber gehabt, am Samstag spielte er sichtlich angeschlagen noch gegen Coric, dann erst kehrte er nach Monaco zurück, wo am Sonntag bekannt wurde, dass er positiv ist.
Djokovic-Trainer ist sauer
Rückendeckung bekommt Djokovic auch von seinem kroatischen Trainer Goran Ivanisevic, der das Adria Turnier organisiert hat: «Jetzt wissen es alle besser und attackieren Novak. Er wollte eine gute Sache auf die Beine stellen, zum Wohle der Menschen. Mich stört, dass wir jetzt die Hauptschuldigen sind», sagt der ehemalige Wimbledonsieger. «Es sei nicht klar, wo sich Dimitrov mit dem Virus angesteckt habe, das müsse nicht während der Adria Tour gewesen sein. Und zur Zukunft seines Schützlings, der jetzt in Quarantäne ist, meint Ivanisevic: «Es ist nicht einfach für Novak, aber er wird es ertragen». (red)