Für Boris Becker kommt es immer schlimmer. Bei der Anhörung im Rahmen seines Insolvenzverfahrens wurden neue Vorwürfe laut: Total neun neue Anklagen durch den britischen Insolvenzdienst gegen Becker!
Nebst Sport-Pokalen der Tennis-Legende geht es dabei auch um illegale Zahlungen. Dies schreibt die «Bild», der die Anklageschrift vorliegt. Becker werde demnach vorgeworfen, Geld aus der Insolvenzmasse entfernt zu haben. Geschafft haben soll er dies durch illegale Überweisungen – unter anderem an seine Ex-Frauen.
Der Deutsche soll in zehn Zahlungen 432 600 Euro verschwinden lassen haben zwischen 22. Juni und 28. September 2017, also mitten in seinem Insolvenzverfahren! Vier Zahlungen gingen dabei auch an seine Ex-Frauen Barbara Becker (53) und Lilly Becker (44).
Über 100'000 Euro an Lilly Becker
Lilly erhielt gemäss Anklageschrift 100 000 Euro am 23. Juni 2017. Das war zwei Tage, nachdem er vom Gericht in London als insolvent erklärt wurde. Weitere 5497 Euro gingen am 21. August 2017 aufs Konto von Lilly. Bei Barbara waren es demnach 23 062 Euro am 26. Juni 2017 und 11 310 Euro am 7. Juli 2017.
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Es sind Zahlungen, die Becker gemäss Anklage nicht tätigen durfte. Denn so habe er seine Frauen gegenüber anderen Gläubigern bevorzugt mittels geheimen Überweisungen.
28 Anklagepunkte – Becker plädiert auf unschuldig
Becker will sich zu den angeblich illegalen Zahlungen noch nicht äussern. Sein Anwalt Jonathan Caplan sagt zu «Bild»: «Die Erklärungen und Antworten meines Mandanten werden bei der Verhandlung vorgelegt.»
Bei dieser drohen Becker bis zu sieben Jahre Gefängnis, und ausgerechnet seine Ex-Frauen könnten ihn also unbeabsichtigt reinreiten. Der Prozess soll am 13. September 2021 starten. Bei der Anhörung am Donnerstag plädierte Becker in allen mittlerweile 28 Anklagepunkten auf unschuldig. (sme)