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Boris packt aus
So stehts wirklich um Beckers Schulden

In finanzielle Schieflage geraten, sucht Ex-Tennis-Star Boris Becker (51) nun den Befreiungsschlag: Er will bis Ende 2019 schuldenfrei sein!
Publiziert: 13.10.2019 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2020 um 18:10 Uhr
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Boris Becker will bis Ende Jahr schuldenfrei sein!
Foto: Sven Thomann

Boris Becker in St. Tropez, Boris Becker feiernd am Oktoberfest. Da fragt sich so mancher: Ist der nicht pleite?

Im Interview mit der «Bild am Sonntag» packt der ehemalige Tennis-Star die Wahrheit über seine Schulden auf den Tisch. Und sagt: «Ich war nie pleite! Ich verfüge über Einkommen und kann davon leben. Ich kann mir ein Flugticket und einen Oktoberfest-Besuch leisten. Ich unterstütze alle meine Kinder. Sie besuchen gute Schulen und Universitäten, das ist alles nicht billig. Auf einen Porsche oder eine S-Klasse kann ich leicht verzichten. Der Mensch Boris Becker fragt sich heute sehr oft: Brauche ich das überhaupt? Die Antwort ist in vielen Dingen ‹Nein›. Aber ich gebe zu: Der Weg von der Economy- in die Business-Klasse ist leicht, der Weg zurück schwerer.»

«Habe die Finca auf Mallorca verkauft»

Am 21. Juni 2017 wurde in London ein Insolvenzverfahren gegen Becker eröffnet. «Ich werde diesen Tag nie vergessen», so Becker. «Ich lag im Streit mit einer englischen Bank, weil diese 25 Prozent Zinsen verlangte.» Und, so Becker weiter: «Es gab im Prinzip also einen Haupt­gläubiger: diese Privatbank. Sie hat rund 10 Millionen Euro von mir ­verlangt. Ich habe unterdessen die Finca auf Mallorca verkauft und mit dem Erlös die Bank voll­ständig bezahlt. Jetzt sind noch Forderungen diverser Gläubiger von unter einer Million Euro offen.»

Becker hebt heraus: «Das Verfahren in London unterscheidet sich gravierend von ­einem deutschen Insolvenzverfahren. Ich bin und war immer ­zahlungsfähig. Ich gebe aber 52 Prozent meiner Einkünfte an den Insolvenzverwalter ab. Dieses Verfahren läuft maximal noch 18 Monate. Nachdem die Bank jetzt bezahlt ist, habe ich die ­Zügel wieder in der Hand und kann das Verfahren sogar früher abschliessen.»

«Annulation noch in diesem Jahr möglich»

Er habe jetzt drei Optionen, so Becker: «­Entweder warte ich die verbleibenden 18 Monate und gebe weiterhin 52 Prozent meiner Einnahmen ab. Oder ich zahle die gesamte Summe auf einen Schlag. Die dritte Variante ist, dass ich mich mit den verbleibenden Gläubigern einige. Das war bislang nicht ­möglich, weil sich die Verhandlungen mit der Bank in die Länge ­gezogen haben. Wenn ich mich ­einige, würde das Verfahren vollständig und sofort annulliert werden. Und das ist in der Tat in diesem Jahr möglich. Dann ­hätte der Insolvenzverwalter seinen Wimbledon-Sieg und ich auch gewonnen.»

Doch es schwebt weiterhin eine Forderung von 37 Millionen Euro von seinem ehemaligen Geschäftspartner Hans-Dieter Cleven über Becker. Cleven verklagte Becker 2015 in der Schweiz auf Rückzahlung eines Darlehens in der Höhe von 8,8 Millionen Euro. Diese Klage wurde in zweiter Instanz endgültig abgewiesen. Jetzt versuche Cleven die angeblichen Schulden im Zuge des Insolvenzverfahrens in London geltend zu machen. Bislang sei die Forderung dort aber nicht anerkannt worden.

«Schulde Cleven keinen Franken»

Cleven und Becker arbeiteten seit 1999 zusammen. Becker wurde von ihm vermarktet, zusammen waren sie an einer Firma beteiligt, gründeten eine Stiftung – bis es zum Bruch kam.

Becker: «Nach heutigem Stand schulde ich Herrn Cleven keinen Euro oder Franken. Er hat mir dieses Geld nie persönlich bezahlt. Rund die Hälfte der 37 Millionen sollen angeblich Zinsen sein. Er will im wesentlichen Gelder von mir, die er damals auch aus steuertechnischen Überlegungen an unsere gemeinsame Firma bezahlt hat.» Becker denke nun mit seinen Anwälten über rechtliche Schritte gegen Cleven nach.

«Das Wichtigste? Familie!»

Auf die Frage, was er denn tun werde, wenn er das Verfahren hinter sich gebracht habe, antwortet Becker: «Ich bin mitten in meiner zweiten Karriere und lebe seit Jahren von den Einkünften meiner Firma. Das hat sich auch während der Insolvenz nicht geändert. Die Marke Boris Becker lebt und wird es auch weiterhin tun.»

Sowieso sei nur noch etwas wirklich wichtig in seinem Leben: «Meine Familie und meine vier Kinder. Natürlich gehöre ich zur arbeitenden Bevölkerung und muss Geld verdienen, damit es ihnen und am Ende auch mir gut geht.» (red)

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Gegenstände der Tennis-Legende:Zwangsversteigerung von Boris Beckers Trophäen
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