Warum Wawrinka nicht an Rücktritt denkt
«Will die Maschine bis zum Maximum pushen»

Stan Wawrinka wird von Novak Djokovic in Wimbledon abserviert, nimmt das Duell mit dem Grand-Slam-Rekordhalter aber dennoch als Ansporn – für seinen geplanten Angriff in der zweiten Jahreshälfte.
Publiziert: 08.07.2023 um 14:58 Uhr
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Stan Wawrinka hat gegen Novak Djokovic klar das Nachsehen, zeigt aber phasenweise bärenstarkes Tennis.
Foto: Sven Thomann
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Marco PescioReporter Sport

Stan Wawrinka (38) hat noch lange nicht genug. Der Romand strotzt selbst nach der deutlichen 3:6, 1:6, 6:7-Niederlage in Wimbledon gegen Novak Djokovic (36) vor Lust und Tatendrang. Im dritten Satz hatte er der aktuellen Weltnummer zwei phasenweise die Stirn geboten – mit hochspektakulärem Tennis, das Begeisterungsstürme im Centre Court auslöste. «Ohne diesen dritten Satz wäre es nun schwieriger für mich. Doch so kann ich sagen: Da spielte ich ein gutes Niveau und spürte dazu eine grossartige Unterstützung. All diese Emotionen hätte ich nicht mehr, wenn ich nicht mehr spielen würde.»

Wie an den French Open, wo ihm die Herzen zuhauf zuflogen, ist er auch in London «Everybody’s Darling». Bei jeder noch so kleinen Chance in der Partie wirds ohrenbetäubend laut auf der Anlage. «Stan the Man» ist und bleibt hochpopulär auf der Tour.

Djokovic als Inspiration

Nach der Partie postet der dreifache Grand-Slam-Gewinner zwei Bilder von sich, wobei er bei einem auf dem Rasen liegt: «Es mag sein, dass ich zu Boden gehe. Aber dort werde ich nicht bleiben.»

An einen Rücktritt verschwende er aktuell keinen Gedanken: «Für mich ist das trotz meines Ausscheidens ein positives Turnier.» Womit er neben dem starken dritten Satz gegen Djokovic auch die beiden überzeugenden Siege gegen Emil Ruusuvuori (24) und Tomas Martin Etcheverry (23) meint. Wawrinka sagt: «Das spornt mich an: Ich möchte wirklich noch einmal ein gutes Level erreichen – und daran arbeite ich nun jeden Tag. Ich will die Maschine bis zum Maximum pushen.»

Djokovic sei «schlicht zu stark» gewesen, doch eben genau das inspiriere ihn: «Er ist der Beste momentan. Für mich ist es sehr motivierend, einem Spieler wie ihm zuzuschauen.»

Von Djokovic gibts umgekehrt im Platzinterview eine Huldigung in seine Richtung: «Wir sind ja beide schon alte Männer. Aber es ist unglaublich, was Stan leistet, wenn man sich vor Augen führt, dass er in den letzten Jahren immer wieder Verletzungen und Operationen hatte (erst Knie, dann Fuss, d. Red.). Ich habe grossen Respekt vor ihm.»

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