Giganten Nadal und Halep mischen sich in Zoff ein
Fall Sinner spaltet die Tennis-Welt weiter

Der Doping-Wirbel um Jannik Sinner bleibt während der US Open der grosse Streitpunkt. Jetzt äussern sich auch Rafael Nadal und Simona Halep dazu – und finden klare Worte.
Publiziert: 03.09.2024 um 16:39 Uhr
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Jannik Sinner steht an den US Open nicht nur wegen seiner Siege im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Foto: keystone-sda.ch
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Marco PescioReporter Sport

Der Sinner-Express rollt in New York bislang unaufhaltsam weiter. Resultatmässig hat der Doping-Wirbel – mit den vor Turnierbeginn bekannt gewordenen positiven Doping-Tests inklusive Freispruch – bis jetzt keinen Einfluss auf die Weltnummer eins, die bereits im Viertelfinal steht. Im Hintergrund brodelt das Thema aber unverändert.

Nach den kritischen Voten von Nick Kyrgios und Co., die eine ungleiche Behandlung von Sinner monierten, spricht nun auch die ehemalige Weltranglistenerste Simona Halep (32) Klartext. Die zweifache rumänische Grand-Slam-Siegerin war 2022 wegen einer positiven Dopingprobe suspendiert und später für vier Jahre gesperrt worden. Daraufhin reduzierte der Internationale Sportgerichtshof CAS im März 2024 ihre Strafe auf neun Monate, womit sie per sofort wieder spielberechtigt war (aktuell WTA 1135). Jetzt sagt sie in ihrer Heimat gegenüber dem Portal Sportmedia: «Ich denke, es ist ganz klar, dass über meinen Fall auf eine ganz andere Art geurteilt wurde, und ich glaube, dass das überhaupt nicht fair ist.» Sie habe während ihrer Sperre «viel gelitten» und es sei nicht gerecht, dass sie «so lange nicht antreten» durfte.

Halep stösst sauer auf, dass Sinner im Gegensatz zu früheren Fällen eine Sperre umgehen konnte, wie sie sagt: «Egal ob Nummer eins oder Nummer 200», alle Athletinnen und Athleten sollten «gleich beurteilt und behandelt» werden.

Nadal: «Ich habe meine Meinung»

Derweil wird in der spanischen Fernsehshow «El Hormiguero» auch Rafael Nadal (38) auf den brisanten Fall angesprochen. Und der 22-fache Grand-Slam-Champion meint: «Ich kenne Jannik und bin überzeugt, dass er nicht in böser Absicht gehandelt hat und zu keinem Zeitpunkt dopen wollte.» Der Mallorquiner glaubt «an die Gerechtigkeit» und daran, dass alles im richtigen Rahmen abgelaufen sei: «Für mich ist klar, dass er für nicht schuldig befunden wurde, weil das Gericht die Dinge sehr klar gesehen hat. Ich glaube nicht, dass das Urteil etwas mit der Tatsache zu tun hat, dass er die Nummer eins der Welt ist.» Er findet überdies, dass auch der Standpunkt «der anderen» – in diesem Fall also der Kritiker – «total zu respektieren» sei. «Aber ich habe meine Meinung.»

Nadal äussert überdies in der gleichen Show auch seinen Unmut über die ständigen Spekulationen über seinen Rücktrittszeitpunkt, die nach dem Auslassen der US Open noch einmal Fahrt aufgenommen haben. Er sagt: «Ich mag es nicht, dass Sie mich ständig nach meinem Rücktritt fragen, denn wenn ich mir darüber im Klaren bin, werde ich meine Entscheidung mitteilen.»

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