Tennis-Ass Sinner spricht erstmals über positive Doping-Tests
«Sie haben mir geglaubt, deshalb konnte ich spielen»

Zum ersten Mal nimmt Jannik Sinner öffentlich Stellung zu den bekannt gewordenen positiven Dopingtests. Der Italiener will nichts von einer Sonderbehandlung wissen – und schmeisst den eigenen Physio raus.
Publiziert: 23.08.2024 um 23:04 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2024 um 10:22 Uhr
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Im Rahmen der US Open nimmt Jannik Sinner erstmals Stellung zu den positivien Doping-Tests.
Foto: Getty Images

Spätestens seit seinem Grand-Slam-Titel im Frühjahr bei den Australian Open ist Jannik Sinner ganz oben angekommen. In Italien wird er längst als Held verehrt. Und seit einigen Wochen grüsst der 23-Jährige als Nummer 1 der Weltrangliste auch vom Tennis-Thron.

Doch der Tennis-Überflieger aus Südtirol muss sich in diesen Tagen mit unangenehmen Fragen abseits des Courts beschäftigen. Am Freitag hat sich Sinner zum ersten Mal zu zwei bei ihm positiv ausgefallenen Dopingtests geäussert.

«Ich weiss, dass ich nichts falsch gemacht habe», sagte Sinner in einer Pressekonferenz vor den US Open in New York: «Ich respektiere die Anti-Doping-Regeln und werde sie immer respektieren.»

Sinner trennt sich von zwei Team-Mitgliedern

Es sei «ein langer Prozess» gewesen, sagte Sinner, «ich bin froh, dass ich das bestmögliche Ergebnis bekommen habe, weil ich wusste, dass ich in dem ganzen Fall unschuldig bin.» Der Italiener war im März zweimal positiv auf das verbotene Steroid Clostebol getestet worden, wie am Dienstag bekannt wurde. Er kam jedoch um eine langfristige Sperre herum und wurde nach Angaben der International Tennis Integrity Agency (ITIA) letztlich von einem unabhängigen Gericht freigesprochen. Er habe nachvollziehbar darlegen können, dass er durch seinen Physiotherapeuten Giacomo Naldi unschuldig kontaminiert worden sei.

Als Konsequenz hat Sinner die Reissleine gezogen und sich von Naldi sowie von Athletiktrainer Umberto Ferrara getrennt. Er habe wegen der Fehler «kein Vertrauen mehr gespürt, um gemeinsam weiterzuarbeiten».

Vor allem die fehlende Transparenz und die Ungleichbehandlung gegenüber ähnlich gelagerten Fällen hatten für Unmut in der Tennis-Szene gesorgt. «Wir wussten, wo die Substanz herkam, und haben es ihnen sofort erklärt», verteidigte sich Sinner. «Sie haben mir und uns geglaubt, deshalb konnte ich spielen.» Jeder, der positiv getestet werde, durchlaufe denselben Prozess, betonte er, «es gibt keine Abkürzung, keine unterschiedliche Behandlung».

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