Wer einen Federer-Sneaker will, muss früh aufstehen
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Tennis-Star und On:Schweizer Firma enthüllt ersten Federer-Schuh OnXRF

Federer in Plauderlaune
«Meine Kinder interessiert Tennis nicht»

Roger Federer (38) ist zurück! Zumindest auf dem Bildschirm. Bei einem Interview mit dem Schuhhersteller On lässt er tief blicken.
Publiziert: 07.07.2020 um 01:26 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2020 um 14:36 Uhr
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Im Rahmen der Präsentation seines neuen «On»-Schuhs wird Roger Federer ganz privat.
Foto: Screenshot Youtube
Mathias Germann und Dunja Moustopoulos

Wie geht es Roger Federer? Zuletzt machte sich der Tennis-Maestro, der wegen seinen Knieproblemen die Saison 2020 frühzeitig beendete, rar. Bei der Präsentation seines neuen Schuhs «The Roger» des Schweizer Herstellers On machen jedoch bereits die ersten Sekunden deutlich: Der 38-Jährige fühlt sich gut.

Ganz in weiss (Pullover, Shorts, Turnschuhe) läuft er die Treppe runter – beschwingt, ohne sichtbare Einschränkungen. Dann spricht er mit der Moderatorin über Gott und die Welt – wobei auch Zuschauer interaktiv Fragen stellen. BLICK fasst die spannendsten Aussagen zusammen.

Das sagt Federer über …

… seinen Gesundheitszustand: «Mein Problem war, dass ich zwei Knie-Operationen hatte. Die letzte Zeit war also schon gefüllt mit Erholung, Reha und dem Gehen an Krücken. Ich nahm Schritt für Schritt. Ich fühle mich schon wieder viel besser. Zwar bin ich noch nicht auf dem Level, wo ich schon wieder voll Tennis spielen kann. Aber das Ziel ist wirklich, nächstes Jahr parat zu sein. Es ist toll, dass ich alles zuhause machen kann.»

… die Zeit während des Lockdowns: «Es war schön, dass ich so lange in der Schweiz sein konnte. In den letzten 25 Jahren war ich immer auf Reisen. Die längste Zeit zuhause waren maximal fünf bis sechs Wochen. Und jetzt bin ich nach vier oder fünf Monate immer noch in der Schweiz. Ich geniesse das. Klar, ich bin nach wie vor sehr vorsichtig. Aber die Lebensqualität hier ist super, es ist Sommer, die Leute gehen nach draussen. Für uns als Familie war die Zeit schön.»

… Olympia 2021: «Ich freue mich sehr auf Tokio. Es war eine grosse Enttäuschung für uns Athleten, als die Spiele von 2020 verschoben wurden. Jetzt hoffen wir auf das nächste Jahr, auch wenn wir nicht zu 100 Prozent sicher sind, ob es wegen der Pandemie klappt. Olympia bleibt jedenfalls mein Ziel. Da habe ich schon viel erlebt. 2004 traf ich meine Frau, 2004 und 2008 durfte ich die Flagge tragen – und ich gewann in Peking Gold im Doppel mit Stan Wawrinka, meinem Freund. 2012 in London holte ich Silber im Einzel, 2016 verpasste ich wegen einer Verletzung. Nun ist Tokio mein grosses Ziel.»

… was er beim Fitnesstraining hasst und was er mag: «Es gibt mehr Dinge, die ich nicht mag (lacht). Am Ende bin ich ein Tennisspieler und nicht ein Fitness-Mensch. Ich weiss, dass Fitness mir hilft – es ist das, was ich tun muss, um fürs Tennis parat zu sein. Ich mag das Laufband nicht und auch nicht Rumpfstabilität-Übungen. Letztere mache ich trotzdem täglich, weil ich mal Rückenprobleme hatte. Was mir gefällt, sind Agilitäts-Übungen und Trainings mit Gewichten. Burpees mache ich dagegen nie – vielleicht auch wegen meines Rückens. Ich weiss aber, dass sie anstrengend sind.»

… sein zweitliebster Sport: «Wahrscheinlich Fussball. Da war Zinédine Zidane mein Idol. Und Basketball, wo ich LeBron James mag. Zidane traf ich schon mal, er war sehr nett. Man sagt ja, es sei nicht gut, seine Vorbilder zu treffen, weil man danach enttäuscht sein könnte. Das war nicht der Fall – auch nicht mit Michael Jordan, den ich ebenfalls kennenlernen durfte.»

… sein Ritual vor dem Spiel: «Ich bin nicht abergläubisch. Aber wichtig ist mir, nie zu spät zu sein. Davor habe ich eine Riesenangst. Dass ich im Verkehr stecken bleibe oder sonst was. Ich mag es, früh dran zu sein. Ansonsten will ich parat sein: Taktik, Schläger, Essen – alles muss stimmen.»

… sein wichtigster Sieg: «Vielleicht jener gegen Pete Sampras 2001 in Wimbledon. Es war eine grosse Überraschung. Er war der grosse Favorit. Für mich war es das erste Mal auf dem Center Court, es war riesig. Ich dachte mir: Wenn ich Pete Sampras hier schlagen kann, kann ich jeden schlagen – überall. Nach diesem Erfolg glaubte ich fest daran, eine grosse Karriere zu haben.»

… seine vier Kinder: «Ich hatte Schwierigkeiten, ihnen Tennis schmackhaft zu machen. Ich spiele gegen Rafa (Nadal, d.Red.) und Novak (Djokovic, d.Red.) und es interessiert sie einfach nicht. Ich habe alles versucht. Jetzt spielen sie alle Tennis, weil ich nicht der einzige Typ sein will, dessen Kinder nicht spielen – vor allem nicht bei meinem und Mirkas Hintergrund.»

… seine Frau Mirka: «Sie ist die Beste, ich liebe sie so sehr. Ich bin unglaublich glücklich, dass ich sie vor langer Zeit getroffen habe. Ohne sie hätte ich all das nicht geschafft.»

… seinen bisher schönsten Geburtstag: «Definitiv, als ich bei der Eröffnungsfeier von Olympia 2008 die Schweizer Fahne ins Stadion tragen durfte. Das war mir wirklich eine grosse Ehre. Nun habe ich gehört, dass meine Frau etwas Grosses für meinen 40. Geburtstag plant. Ich habe Angst! (lacht)»

… den Schauspieler, der ihn in einem Film spielen könnte: «Vielleicht Leonardo DiCaprio oder Matt Damon. Ich bewundere sie, sie sind sehr talentiert und fleissig. Ich mag ihre Filme.»

… seinen perfekten Tag: «Es gibt zwei Möglichkeiten. Erstens, Wimbledon zu gewinnen. Oder ein anderes, wichtiges Spiel. Zweitens, Zeit mit der Familie zu haben, ohne Pläne. Am Morgen Kaffee trinken, Freunde treffen und meine Eltern – und am Ende des Tages einen schönen Sonnenuntergang erleben. Es ist simpel.»

… sein Essen vor dem Spiel: «Ich esse Pasta, was sonst? (lacht) Ich will keine Meeresfrüchte und keine Experimente. Sondern Salat und Nudeln – das funktioniert seit jeher, ich hatte noch nie Bauchweh.»

… seine Schokoladen-Sucht: «Ich liebe meine Schokolade, meine Süssigkeiten. Ich bin ja schliesslich Schweizer (lacht). Ich bin wirklich ein «Chocoholic». Früher mochte ich vor allem weisse Schokolade, dann Milchschokolade und jetzt bin ich bei dunkler Schokolade. Ich werde also erwachsener (lacht).»

… den Grund seiner Zufriedenheit: «Ich bin ein glücklicher Mensch und sehr dankbar. Ich habe vier gesunde Kinder und eine wunderbare Frau. Ich habe viele Gründe, um happy zu sein. Und warum sollte ich das nicht zeigen? Vor allem wenn es sportlich nicht so gut lief, war es immer meine Stärke, das Positive zu sehen. Ich schaute dann immer voraus auf das nächste Spiel.»

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