Schafft es Federer nie mehr an die Weltspitze?
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Tennis-Legende sorgt sich:Schafft es Federer nie mehr an die Weltspitze?

Tennis-Legende sorgt sich um Roger
Schafft es Federer nie mehr an die Weltspitze?

«Die Situation ist beunruhigend», sagt Brad Gilbert (50) über Roger Federer. Für den US-Coach ist die Knieverletzung des Schweizers keine Bagatelle.
Publiziert: 12.06.2020 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2020 um 12:48 Uhr
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Brad Gilbert ist pessimistisch. Er glaubt nicht, dass Roger Federer problemlos den Weg zurück an die Tennis-Spitze finden wird.
Foto: Instagram
Mathias Germann

Tennis ohne Roger Federer? Für viele ein unvorstellbares Szenario. Seit 20 Jahren verzückt der Baselbieter die Sport-Fans rund um den Globus. Fakt ist aber auch: Irgendwann wird der Tag X kommen. Anfang August feiert Federer seinen 39. Geburtstag, er ist längst auf die Zielgeraden seiner Karriere eingebogen.

Umso mehr schockierte seine Twitter-Meldung vom Mittwoch die Federer-Aficionados: «Vor einigen Wochen musste ich, nachdem ich einen weiteren Rückschlag während meiner ersten Rehabilitation erlebt hatte, einen zusätzlichen arthroskopischen Eingriff am rechten Knie vornehmen lassen.»

«Situation ist beunruhigend»

Dieses Jahr wird Federer kein Turnier mehr bestreiten. Er plant sein Comeback für 2021, die Australian Open im Januar sollen die grosse Bühne für seine Rückkehr sein. «Ich freue mich, alle wieder zu sehen», so der Rekord-Grand-Slam-Sieger.

Nun stellen sich trotzdem viele die Frage, wie gut Federer aus der Verletzungspause zurückkehren wird. Unter ihnen auch Brad Gilbert (58). «Ich schreibe ihn nicht ab, aber die Situation ist beunruhigend», sagt er gegenüber tennisworldusa.org. Der 20-fache Turniersieger aus den USA ist pessimistisch. «Ken Rosewall und Jimmy Connors haben auch mit 39 Jahren an Majors sehr gut gespielt. Aber das heutige Tennis physisch belastender und die Spieler sind fitter.»

Federer ist keine 26 mehr

Nun kann man einwenden, dass schon viele den Untergang Federers prophezeit haben und eines Besseren belehrt wurden. Stimmt. Aber: Gilbert ist nicht irgendjemand. Sein Wort hat Gewicht. Er gilt als einer der weltbesten Coaches. Nach seiner eigenen Karriere führt er zwischen 1994 und 2002 Andre Agassi (50) zu sechs Grand-Slam-Siegen. Danach arbeitete Gilbert mit Grössen wie Andy Roddick (37) und Andy Murray (33) zusammen. Mit seinem Buch «Winning Ugly» («Schmutzig gewinnen») landete er Ende der 90er einen Bestseller, es verkaufte sich über eine Million Mal.

Zu Federers Verletzungspause meint er nun: «Wenn du so lange ausfällst – auch wenn du 25 oder 26 bist – kann es sechs Monate gehen, bist du die Magie zurückgewinnst.» Diese Zeit habe Federer mit bald 39 Jahren jedoch nicht. «Vor allem, wenn er von der Setzliste nicht geschützt ist wie an den Australian Open 2021.»

Trotz Verletzungspause noch in den Top 10?

Dazu muss gesagt werden: Noch ist unklar, auf welchem Weltranglisten-Platz Federer im Januar nach Melbourne reisen und wo er in der Setzliste stehen wird. Es hängt davon ab, wie viele Turniere 2020 noch gespielt werden können. Weil aber einige von Federers (sehr guten) Turnieren aus dem Jahr 2019 in der Wertung bleiben sollten, könnte Federer in Australien sogar als Top-10-Spieler antreten. Gilberts Sorgen diesbezüglich wären also unbegründet.

Dazu macht die Geschichte allen Federer-Fans Mut. Warum? 2017 war der Tennis-Maestro in Downunder wegen vorangegangenen Knieproblemen gerade mal an Nummer 17 gesetzt. Was dann passierte, wissen alle: Er holte den Titel und triumphiert später auch in Wimbledon.

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