Andy Murray plaudert in Schwulenmagazin über seinen peinlichsten Post
«So ging mein Penis-Foto um die Welt»

Es ist eines der aussergewöhnlicheren Interviews, das Andy Murray je gegeben hat. Der schottische Tennis-Star stellt sich den Fragen des Schwulenmagazins «Pride Life». Thema ist dabei auch sein Penis.
Publiziert: 17.09.2020 um 11:55 Uhr
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Andy Murray trainiert mit nacktem Oberkörper. Die Fans haben aber sogar schon mehr vom Briten zu sehen gekriegt.
Foto: Instagram

Das Bild ging 2019 um die Welt. Andy Murray wollte eigentlich nur seine neue Hüfte zeigen. Besser gesagt ein Röntgenbild davon. Doch der 33-Jährige schaute nicht genau hin – und zeigte der Welt seinen Penis. Als leichter Schatten war dieser auf dem Röntgenbild zu erkennen. Die Welt lachte über Murray.

Im Interview mit dem Schwulenmagazin «Pride Life» erklärt die einstige Weltnummer 1 nun, wie es dazu kam, dass ein Foto seines Gemächts um die Welt ging. «Kurz nach dem Post habe ich realisiert, dass ich zu viel gezeigt habe. Ich glaube, das alles war am Morgen nach der Operation und ich war noch ziemlich fertig», verrät Murray.

Murray war voll auf Morphium

Er habe ziemlich viele Medikamente genommen. «Morphium und all das.» Murray war also noch immer benebelt. «Ich habe offensichtlich nicht klar gedacht und habe es nicht sorgfältig genug überprüft. Ich habe noch nie so einen Fehler gemacht.»

Spassvogel Murray nimmt es aber mit Humor. «Es ist in Ordnung, weil die Leute es lustig fanden. Ich habe eine Lektion gelernt: Bleib von den sozialen Medien fern nach einer schweren Operation und wenn du Morphium erhalten hast.»

Schwulsein im Tennis stigmatisiert

Natürlich schlägt der dreifache Major-Sieger aber auch ernstere Töne an. Homosexualität im Tennis ist ein Thema im Gespräch. Und die Frage, warum es so wenige geoutete männliche Spieler gibt. «Ich denke, dass es immer noch ein Stigma gibt, was nicht so sein sollte.»

Der Sport müsse so weit kommen und eine Kultur schaffen, in der jede Stimme gehört werde. «Es hilft bei der Frauentour, dass einige der grössten Namen, die je gespielte haben, homosexuell sind. So wird es akzeptabel und ist nicht länger etwas, vor dem sich jemand scheuen oder verstecken muss. Im Männertennis verläuft der Prozess viel langsamer.»

Murray für Umbenennung der Margaret-Court-Arena

Ein Dorn im Auge ist ihm die australische Legende Margaret Court. Bei den Australian Open in Melbourne ist noch immer eine Arena nach ihr benannt, obwohl die 24-fache Grand-Slam-Siegerin (Rekord) mehrfach Hasstiraden gegen die LGBT-Bewegung (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender) abfeuerte.

Murray spricht sich für eine Umbenennung der Arena aus. «Ich denke nicht, dass der Tennissport etwas mit den Werten von Margaret Court gemeinsam hat», erklärt der Vater von drei Kindern. «Sie hat viele Menschen in den vergangenen Jahren attackiert und verärgert. Mit Blick auf die Arena denke ich, dass eine Namensänderung ins Auge gefasst werden sollte.» Als positiv erachtet er, dass sich bereits viele Tennisspieler gegen Court gestellt und ihren Unmut über ihre Aussagen geäussert haben.

«Ich würde Roger heiraten»

Aber zurück zum Spass – bei Murray geht es nicht ohne. Das Interview kommt auch darauf, dass Murray einst Feliciano Lopez als seinen «schwulen Tennis-Schwarm» bezeichnet hat. Doch wen würde er von den «Big 3» bevorzugen? Murray berücksichtigt sie alle: «Ich würde Roger heiraten. Aber mit den anderen beiden würde ich knutschen. Ich will niemanden ignorieren.»

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