Eigentlich herrscht in der Ski-Schweiz in diesen Tagen heiter Sonnenschein. Marco Odermatt (26) dominiert den Männer-Weltcup nach Belieben, bei den Frauen nimmt Lara Gut-Behrami (32) Kurs auf vier Kristallkugeln.
Doch am Freitagabend platzt die Bombe. Der Ski-Weltverband droht, Crans-Montana VS die Ski-WM 2027 zu entziehen. Es geht um angeblich nicht gewährleistete finanzielle Sicherheiten.
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Ausgerechnet in der seriösen Schweiz und in Crans-Montana, einem Austragungsort, der viel Erfahrung mit Ski-Wettbewerben hat? Schwer zu glauben. Bundesrat Guy Parmelin (64) hat jedenfalls schon dementiert, dass Bund, Kantone und Gemeinden ihren Verpflichtungen nicht nachkämen.
Was man aber wissen muss: Hinter den Kulissen wird schon länger diskutiert, ob die Gemeinde des WM-Austragungsorts zusätzliche Ausfallgarantien leisten muss. Die FIS soll hier gewisse Bedingungen erst nach der WM-Vergabe formuliert haben. Die Gespräche zu diesem Thema zwischen der Swiss-Ski-Spitze um Präsident Urs Lehmann und CEO Diego Züger mit FIS-Boss Johan Eliasch und dessen Generalsekretär Michel Vion sollen zuletzt konstruktiv gewesen sein, Vions Auftritt am Freitag in Crans wurde ebenfalls als positiv verstanden. Entsprechend gross ist die Verwunderung über die neue FIS-Drohung – übrigens auch in FIS-Kreisen.
Neue Stufe im Streit mit der Schweiz
Womöglich muss man die jüngste Eskalation aber auch anders verstehen: als nächste Stufe im unsäglichen Streit zwischen Eliasch und den Schweizern. Die Schweizer stellen sich etwa zusammen mit anderen grossen Nationalverbänden gegen Eliaschs Zentralvermarktungs-Pläne, was den britisch-schwedischen Unternehmer mächtig auf die Palme bringt. Auf persönlicher Ebene bezichtigte Eliasch Lehmann zuletzt unethischen Verhaltens, nachdem dieser die Entstehung des Weltcup-Kalenders kritisiert hatte.
Es wirkt, als ob Eliasch seinen Lieblingsfeinden aus der Schweiz eins auswischen will. Und noch einmal mächtig Öl ins Feuer giesst. Ausgerechnet am Wochenende, an dem die Ski-Nation viel Grund zum Feiern hat.