Nach umstrittenen Schladming-Aussagen
FIS-Boss Eliasch krebst zurück

Mit der Aussage, die Rennen in Aspen seien klimafreundlicher als das in Schladming, hat FIS-Boss Johan Eliasch für Aufruhr gesorgt. Jetzt macht der Weltskiverband die Rolle rückwärts.
Publiziert: 01.02.2024 um 12:44 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2024 um 14:16 Uhr
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FIS-Boss Johan Eliasch hat mit einem Interview für Aufsehen gesorgt.
Foto: keystone-sda.ch

Ende Januar sorgt FIS-Präsident Johan Eliasch (61) für Aufsehen. In einem Interview bei SRF verteidigt er den Weltcupkalender, der im März einen zweiten Nordamerika-Trip mit Rennen in Palisades Tahoe und Aspen vorsieht. Eliasch meint, man solle sich bei der Kritik nicht stets auf die Flugreisen nach Übersee als negativer Faktor konzentrieren.

«Wir reden immer über die Reisen, aber es geht auch um den globalen Fussabdruck», sagt er und zieht einen gewagten Vergleich. «Der ökologische Fussabdruck der Rennen in Schladming ist viel grösser als der von den Rennen in Aspen, denn dort kommen noch nicht so viele Zuschauer. In Schladming hingegen 30’000.»

FIS muss Entwicklung in verschiedenen Regionen unterstützen

Diese Aussagen sind vor allem in Österreich sauer aufgestossen. Peter Schröcksnadel (82), ehemaliger Präsident des österreichischen Skiverbandes, kontert und meint: «Schladming gehört zu den nachhaltigsten Events im Weltcup-Kalender.» Seiner Meinung nach müsse Eliasch dankbar sein, «dass er derart publikumsträchtige Rennen wie Schladming, Adelboden, Wengen und Kitzbühel im Kalender hat».

Nun hat wohl auch Eliasch gemerkt, dass er mit dem Interview übers Ziel hinausgeschossen ist. Denn die FIS veröffentlicht auf ihrer Homepage ein Statement und weist darauf hin, dass Eliaschs Aussagen falsch interpretiert worden seien. Er habe den Weltcup in Schladming nie kritisiert, «da es sich um eine grossartige Veranstaltung und beste Werbung für den Schneesport handelt». Zudem würden die Rennen in Aspen durchgeführt, weil die FIS ein internationaler Verband sei und deshalb in der Pflicht stehe, «die Entwicklung des Sports in den verschiedenen Regionen zu unterstützen».

Einmal Techniker, einmal Speedspezialisten

Der dritte Punkt, der aufgeführt wird, bezieht sich darauf, dass im November in Nordamerika Speed-Rennen (zwei Abfahrten, ein Super-G, die in dieser Saison abgesagt wurden) stattfinden, der Abstecher im Februar und März dann die Techniker (drei Riesenslaloms, zwei Slaloms) anspricht. Deshalb würden nicht alle Athleten zweimal die Reise über den grossen Teich antreten, das treffe nur auf einige wenige zu.

Diese Aussage trifft allerdings nur teilweise zu. Denn es gibt immer mehr Allrounder, die sowohl Speed- als auch Technik-Rennen bestreiten. Angefangen bei Gesamtweltcup-Leader Marco Odermatt (26) über Loïc Meillard (27) bis zu den derzeit verletzten Aleksander Aamodt Kilde (31) und Marco Schwarz (28). (bir)

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