Im Showdown um die Abfahrtskugel geht es fast ein bisschen unter: Ein grosser Name verabschiedet sich auf dem 20. Platz von der Ski-Bühne. Ragnhild Mowinckel (31) strahlt und sagt «Tusen takk for alt» in die Ziel-Kamera. «Tausend Dank für alles» auf Norwegisch. Michelle Gisin (30) eilt als eine der Ersten in den Zielraum und umarmt ihre langjährige Weggefährtin im Ski-Zirkus.
Das wars natürlich noch nicht mit den Abschiedsfeierlichkeiten. Danach trinkt Mowinckel Champagner aus ihrem weissen Skischuh, lässt sich von Fans und ihrem Umfeld feiern. Ihre lange Ski-Karriere mit 248 Weltcup-Rennen, 14 Podestplätzen und vier Siegen ist zu Ende.
Je zwei Medaillen an Olympia und WM
Am 3. Januar 2012 in Zagreb fing alles an auf dem höchsten Level. Im gleichen Jahr räumte sie an der Junioren-WM Gold im Riesen und in der Kombi ab. Höhepunkt neben ihren vier Siegen im Weltcup sind die beiden Silbermedaillen an den Olympischen Spielen 2018 in Südkorea. Und die Bronzemedaillen im WM-Riesen 2023 und in der WM-Kombi 2019.
Neben dem vielen Licht gab es für die Norwegerin auch Schatten: Mowinckel hatte in ihrer Karriere immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, erlitt unter anderem zwei Kreuzbandrisse. Unter Tränen kündigte Mowinckel im Februar den Rücktritt vom Skisport an. Einen Monat davor hatte sie noch ihren allerersten Abfahrtssieg gefeiert.
Nun hat sie ihre letzten Linien in den weichen Schnee von Saalbach gezogen und damit einen Schlussstrich unter ihre Karriere.