Blick: Urs Lehmann, wie beurteilen Sie den Eklat rund um Lara Gut-Behrami?
Urs Lehmann: Ich bin erst am Freitag angereist, habe die ganze Geschichte also nicht vor Ort mitbekommen. Aber sie ist nicht so gelaufen, wie sie laufen sollte – das kann man sagen. Das ist nicht gut.
Was passiert jetzt?
Es laufen interne Gespräche, wir arbeiten alles auf. Dabei müssen wir auch selbstkritisch sein. Gleichzeitig läuft vieles gut, sehr gut – sonst wäre Lara nicht da, wo sie ist …
… auch wegen der Arbeit von Alejo Hervas.
Das kann man sicher sagen, ja. Das alles ist halt sehr, sehr unglücklich gelaufen. Lara und Alejo waren und sind auch jetzt gute Menschen.
Nachdem Gut-Behrami erfuhr, dass Hervas mit dem Männer-Team gesprochen hatte, schickte sie ihn direkt heim. Hat sie überreagiert?
Das kann und will ich nicht beantworten, weil ich nicht mit ihr gesprochen habe. Die beiden müssen das in erster Linie unter sich ausmachen. Etwas würde ich aber auch gerne sagen …
… bitte.
Eine lange Saison neigt sich dem Ende zu. Es geht um viel, man ist vielleicht müde und gereizt – beidseitig. Letztlich ist es nicht das erste Mal, dass wir an einem Weltcupfinal eine Eskalation gehabt haben. Es wird immer viel gesprochen und es gibt viele Spekulationen. Ich hoffe, dass sich diese Wogen wieder glätten.
Hervas ist ein freundlicher, empathischer Mensch. Hätte er nach dem angemeldeten Interesse des Männer-Teams nicht sofort das Gespräch mit Gut-Behrami suchen sollen?
Möglich. Aber noch einmal: Das will ich nicht beurteilen. Für mich ist es einfach wichtig, dass man weder die eine noch die andere Seite verurteilt. Alejo hat sehr viel für Lara und Swiss-Ski getan und ist ein super Typ. Ich hoffe, dass in dieser Sache so schnell wie möglich Gras darüber wächst.
Die Heftigkeit von Gut-Behramis Reaktion hat gezeigt, dass sie noch nicht genug hat.
Und diese Nachricht alleine war schon Gold wert.