Das ist die Super-Saison von Lara Gut-Behrami
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Acht Siege, 15 Podestplätze:Das ist die Super-Saison von Lara Gut-Behrami

So viel Preisgeld wie noch nie – aber wie viel verdient sie wirklich?
Gut-Behrami kassiert mehr als alle Schweizerinnen zusammen

«Lara verzichtet auf viel Geld», sagt Swiss-Ski-Co-CEO Diego Züger. Was er damit meint? Gut-Behrami ist nicht auf Social Media. Dennoch ist sie die Schweizer Kohle-Überfliegerin.
Publiziert: 12.03.2024 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2024 um 20:07 Uhr
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Sie ist die Schweizer Ski-Überfliegerin: Lara Gut-Behrami. Das zeigt sich auch bei der Preisgeld-Verteilung.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport

Was Lara Gut-Behrami (32) in diesem Winter auf den Pisten zelebriert, sucht seinesgleichen. 16 Podestplätze hat sie schon eingefahren, darunter acht Siege. Verteidigt sie beim Weltcupfinal in Saalbach (Ö) ihre Spitzenpositionen in den verschiedenen Weltcupwertungen, hat sie am Ende vier der fünf möglichen Kristallkugeln in der Tasche. Ein Traum-Winter!

Gut-Behramis bärenstarke Bilanz sorgt auch dafür, dass ihre Kassen so laut klingeln wie nie zuvor. 564'800 Franken hat sie bislang an Preisgeldern eingenommen. Zum Vergleich: Die 16 anderen Schweizerinnen, die in diesem Winter Weltcuppunkte holten, haben 426'225 Franken kassiert – zusammengerechnet, wohlverstanden. Michelle Gisin (30) steht mit 104'825 Franken in der helvetischen Frauen-Rangliste auf Rang 2 – sie hat fünfmal weniger Preisgeld erhalten als Gut-Behrami.

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Nur die Podestfahrer sahnen richtig ab

2016 gewann die Tessinerin erstmals den Gesamtweltcup. Ihr Preisgeld war damals jedoch deutlich geringer als jenes von heute – 380'867 Franken. Warum? Weil sie seltener gewann und weniger oft auf dem Podest stand. Tatsache ist allerdings auch: Nicht bei jedem Weltcuprennen werden gleich hohe Preisgelder verteilt. Für ihren Sieg in Killington (USA) erhielt sie in dieser Saison 58'000 Franken, bei ihrem letzten Triumph in Kvitfjell (No) waren es 47'000.

Doch wie viel verdient Gut-Behrami tatsächlich? Die Preisgelder müssen versteuert werden – je nach Land, wo man fährt, gehen bis zu 50 Prozent an den Staat. Meistens sind es allerdings zwischen 20 und 30 Prozent. Die Haupteinnahmequelle der Athleten ist sowieso eine andere. Am meisten Kohle gibt es vom Hauptsponsor (in der Regel der Kopfsponsor) und vom Ausrüster. Bei beiden ist entscheidend, welches Gehaltsfixum und was für Prämien im Vertrag definiert wurden.

Ebenfalls Geld gibt es von den weiteren, persönlichen Sponsoren. Auch Swiss-Ski zahlt für Top-Platzierungen und bei Kugeln-Gewinnen einen Betrag. Diego Züger ist Co-CEO bei Swiss-Ski. Er sagt: «Wer im Weltcup regelmässig in die Top 10 fährt, verdient ganz gut. Wirklich einschenken tut es aber für jene, die regelmässig aufs Podest fahren.» Bei Gut-Behrami ist das der Fall.

Odermatt verdient wohl eine Million mehr

Spricht man mit Insidern und rechnet man alles zusammen, dürfte Gut-Behrami in diesem Winter letztlich etwa zwei Millionen Franken einnehmen. Bei Marco Odermatt (26), dem zweiten Schweizer Ski-Überflieger, ist es wohl eine gute Million mehr. Entscheidend ist dabei nicht sein höheres Preisgeld (803'000 Franken), sondern die im Vergleich zu Gut-Behrami zahlreicheren persönlichen Sponsoren (20 zu 3).

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«Wichtig dabei ist, wie sorgfältig und geschickt man seine Partnerschaften ausgewählt hat und die Ansprüche der Partner auch erfüllen kann. Marco liefert auch neben der Piste», erklärt Odermatts langjähriger Manager Michael Schiendorfer. Wichtig für ihn: Er denkt nicht ans schnelle Geld. «Wir haben häufig sehr langfristige Verträge. Das zahlt sich in der Summe aus und gibt Planungssicherheit. Marco hat ein stabiles Sponsoren-Haus.»

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Züger: «Lara verzichtet auf viel Geld»

Spannend ist die Tatsache, dass Gut-Behrami seit fünf Jahren komplett auf Social Media pfeift – womit auch ihre Sponsoren da mit ihr nicht profitieren können. Züger: «Damit verzichtet Lara auch auf viel Geld. Doch sie hat sich dafür entschieden, weil es für sie besser passt – das gilt es zu respektieren.» Zu Bedenken gibt er auch, dass Kader-Fahrer bei Swiss-Ski fast keine Ausgaben haben. «Und weil sie etwa 180 Tage im Jahr unterwegs sind, ist das nicht zu vernachlässigen. Bei kleineren Ski-Nationen ist das häufig viel problematischer.»

So oder so: Sollte Gut-Behrami in Saalbach ihren Triumphzug fortsetzen, wird sie dafür satt belohnt werden – auch finanziell.

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