So kompliziert war Shiffrins Weg zurück in den Weltcup
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Shiffrin teilt gegen Gut-Behrami-Nörgler aus
«Lara verdient es zu 1000 Prozent»

Lara Gut-Behrami (32) steht kurz vor dem Gewinn des Gesamtweltcups. Ski-Legende Mikaela Shiffrin (28, USA) findet, dass die Tessinerin die grosse Kugel verdienen würde.
Publiziert: 11.03.2024 um 11:53 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2024 um 13:35 Uhr
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Sie kennen und respektieren sich schon seit langem: Lara Gut-Behrami (l.) und Mikaela Shiffrin (r.).
Foto: AFP
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Mathias GermannReporter Sport

Lara Gut-Behrami (32) wird den Gesamtweltcup gewinnen. Daran zweifelt kaum einer noch. 282 Punkte Vorsprung hat sie vor dem Weltcupfinal in Saalbach (Ö) auf Federica Brignone (33, It). Und weil die feurige Mailänderin ihren Slalom-Exkurs vom Sonntag (Rang 27) in Saalbach (Ö) kaum wiederholen wird, bleiben den beiden Ski-Oldies noch drei Rennen. Heisst: Brignone müsste praktisch jedes Rennen gewinnen und Gut-Behrami überall ausscheiden.

Das wird nicht passieren. Und dennoch tummeln sich in den Kommentar-Spalten diverser Online-Plattformen schon längst Nörgler, die behaupten: «Ohne die Verletzungen von Shiffrin und Goggia würde Gut-Behrami die grosse Kristallkugel nie und nimmer gewinnen!» Blick fragt bei Shiffrin, die am Mittwoch ihren 29. Geburtstag feiert, nach. Nach ihrem grandiosen Comeback-Sieg in Are (Sd) meint sie: «Das ist nicht sehr schön, wenn Leute so etwas sagen. Lara hat eine unglaubliche Saison, ihr Skifahren ist sensationell. Lara verdient es zu 1000 Prozent, dass sie dort steht, wo sie jetzt steht.» Sprich: auf dem Ski-Thron.

Gut-Behrami: 66,2 Punkte pro Rennen

Die Zahlen untermauern Shiffrins Aussage. Gut-Behrami hat in diesem Winter acht Rennen gewonnen – so viele wie nie zuvor in einer Saison. Dazu kommen acht weitere Podestplätze. Ihr Punkteschnitt pro Wettkampf? 66,2 Punkte. Zum Vergleich: Shiffrin holte im letzten Winter im Schnitt zwar mehr (71,2), bei ihrem Gesamtweltcupsieg 2017/18 aber beispielsweise «nur» 63,3 Punkte. Und Vlhova? Ihr reichten 2020/21 bereits 45,67 Punkte pro Rennen, um als Ski-Königin vereidigt zu werden.

Shiffrin gibt zu, dass sie nach ihrer Verletzung, die sie bei den Chaos-Rennen in Cortina (It) erlitt, gehadert habe. Kein Wunder: Lag sie Ende Januar noch 420 Punkte vor Gut-Behrami, hat sie nun einen Rückstand von 345 Punkten. Ihr grosses Ziel, den Gesamtweltcup zum sechsten Mal zu gewinnen, ist längst futsch – dafür verpasste sie zu viele Rennen. «Der Zug ist abgefahren. Aber wir wissen nicht, was passiert wäre, wenn ich mit nicht verletzt hätte. Vielleicht hätte Lara auch so gewonnen. Ich finde, Lara hat das Niveau unseres Sports in diesem Winter nochmals auf ein neues Level gehoben.»

Gesund bleiben ist auch eine Qualität

Auch Deutschlands Slalom-Papst Felix Neureuther (39) ist von Gut-Behrami begeistert. Im «Ski-Talk» von Blick sagt er: «Wenn du den Gesamtweltcup gewinnst, ist das nie billig. Klar, Shiffrin wäre ohne ihren Ausfall das Mass alle Dinge gewesen. Aber ich ziehe den Hut vor Lara. Wie sie sich Skitechnik weiterentwickelt hat, wie schlau sie fährt – das ist toll.» Mit fast 33 Jahren ein Programm mit drei Disziplinen (Riesenslalom, Super-G und Abfahrt) so zu meistern, sei in Bezug auf die Trainingssteuerung nicht einfach, so Neureuther. «Lara macht das extrem clever.»

Es spricht alles dafür, dass Gut-Behrami schon am kommenden Sonntag nach 2016 zum zweiten Mal den Gesamtweltcup in der Tasche haben wird. Wie viel ihr diese Kugel bedeutet? «Das sage ich erst, wenn es so weit ist», sagt sie.

Für Shiffrin ist klar: Gut-Behrami hätte sie sich mehr als nur verdient. «Jedes Puzzleteil ist im Skisport wichtig. Dazu gehört, gesund zu bleiben. Und auch, immer die nötige Energie zu haben.»

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«Ich hoffe wirklich, dass niemand sagen wird, Lara hätte nur wegen meines Ausfalls die grosse Kugel gewonnen.»
Mikaela Shiffrin, Skirennfahrerin
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Sie wisse genau, wie herausfordern es sei, während des ganzen Winters regelmässig gute Resultate einzufahren, so die 96-fache Weltcupsiegerin. «Gewinnen ist nicht einfach. Weder an einem Renntag noch über die gesamte Saison.»

Natürlich sei es hart gewesen, pausieren zu müssen. Gleichzeitig habe sie es geliebt, Athletinnen wie Lara am TV zuzuschauen. Shiffrins Fazit: «Ich hoffe wirklich, dass niemand sagen wird, Lara hätte nur wegen meines Ausfalls die grosse Kugel gewonnen.»

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