Wer gewinnt den Kugel-Kampf?
Form spricht für Gut-Behrami – Statistik für Shiffrin

Lara Gut-Behrami (32) ist auf der Überholspur. Gewinnt sie den Gesamtweltcup? Die Statistik sieht Shiffrin im Vorteil. Aber: Es gibt bei ihr ein grosses Fragezeichen.
Publiziert: 04.02.2024 um 00:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2024 um 12:24 Uhr
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Dieses Bild stammt aus dem Jahr 2021. Lara Gut-Behrami (r.) jubelt, Mikaela Shiffrin ist geschlagen. Wie wirds Ende dieses Winters aussehen?
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport

Ski-Weltmeisterschaften? Finden erst 2025 in Saalbach-Hinterglemm (Ö) statt. Olympische Winterspiele? Geduld ist gefragt – 2026 in Mailand/Cortina d’Ampezzo ist es so weit. Umso wichtiger sind derzeit die Weltcup-Kristallkugeln. «Der Gesamtweltcup ist meine oberste Priorität», sagte Mikaela Shiffrin (28, USA) vor dem Winter unmissverständlich.

Die gute Nachricht aus ihrer Sicht: Sie führt die Wertung mit 1209 Punkten an. Die gute Nachricht aus Schweizer Sicht: Lara Gut-Behrami (32) hat nur noch 95 Punkte Rückstand. Die Tessinerin: «Das interessiert mich momentan nicht. Im März schauen wir weiter.»

Wie lange fällt Shiffrin aus?

Es wäre das zweite Mal nach 2016, dass Gut-Behrami die grosse Kristallkugel gewinnt. Dabei sah es vor zwei Wochen düster aus. Shiffrin hatte satte 420 Punkte Vorsprung –die Messe schien gelesen. Doch dann passierte es: Bei der ersten Abfahrt von Cortina (It) flog der US-Star ins Netz und überdehnte sich das Aussenband im rechten Knie.

Gleichzeitig drehte Gut-Behrami auf – sie gewann zwei Rennen, wurde einmal Zweite und einmal Fünfte. Gemäss Patrick Riml, dem Chef des US-Skiverbands, könnte sie noch eine Woche ausfallen – vielleicht aber auch noch zwei.

1954:1820 Punkte

Und wie geht es aus? Während Gut-Behrami im Vergleich mit Shiffrin in den Speed-Disziplinen tendenziell stärker einzuschätzen ist, hat Shiffrin den Vorteil der Slaloms – ihre Kontrahentin verzichtet darauf. Blick macht die Hochrechnung anhand der bisher gehamsterten Punkte pro Disziplin. Das Resultat: Shiffrin holt bis zum Ende 1954 Punkte, während Gut-Behrami auf 1820 Zähler kommt.

Alles klar also? Nein. Denn: Während die Schweizerin in überragender Form ist, muss sich Shiffrin zuerst wieder an ihr gewohntes Niveau herantasten. Sollte sie es bis zum Technik-Wochenende in Soldeu (10. und 11. Februar) nicht finden oder für die Rennen in Andorra sogar passen, könnte dies vorentscheidenden Charakter haben.

«Wichtig ist, ruhig weiterzuarbeiten», sagt Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor. Und dann stemmt Gut-Behrami die grosse Kugel in den Himmel? «Dann werden wir schauen, wie es rauskommt.»

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