Von der schwangeren Freundin und dem Ex-Coach beflügelt
Feuz gelingt das beste Super-G-Ergebnis seit Jahren!

Im fünften Speed-Rennen der Saison steht zwar erstmals kein Schweizer auf dem Podest. Mit Beat Feuz (34) und Stefan Rogentin (27) sind nach Gröden-Super-G dennoch zwei Skigenossen richtig gut gelaunt.
Publiziert: 17.12.2021 um 18:06 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2021 um 18:08 Uhr
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Kugelblitz Beat Feuz donnert beim Super-G in Gröden um drei Zehntel am Podest vorbei.
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Gröden

Es ist bald drei Jahre her, seit Abfahrts-König Beat Feuz im Super-G aufs Podest gefahren ist. Und 24 Stunden vor dem Super-G auf der «Saslong» deutet wenig auf einen Feuz-Exploit in dieser Sparte hin. «Zumal mir sehr wahrscheinlich die Startnummer 1 blühen wird, was in dieser Disziplin alles andere als ein Vorteil ist», befürchtet der «Kugelblitz» am Donnerstag-Nachmittag.

Doch dann dreht sich innert kürzester Zeit vieles zugunsten des Emmentalers. Weil Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault auf den Start verzichtet, ist für Feuz plötzlich die sehr viel günstigere Nummer 17 frei. Und dann erhält er auch noch ein verspätetes Abschieds-Geschenk von seinem ehemaligen Trainer Andy Evers, der mittlerweile die Deutschen coacht. Evers wird für Gröden als Kurssetzer ausgelost und er setzt den Lauf genau so, wie es der vierfache Abfahrts-Gesamtweltcupsieger am liebsten mag - richtig schnell!

Den Platz auf dem «Stockerl» verpasst Feuz zwar um drei Zehntel, der vierte Schlussrang ist aber gleichbedeutend mit Beats bestem Super-G-Ergebnis seit dem 3. Rang im März 2019 in Kvitfjell.

Es ist aber nicht nur die Kurssetzung vom Ex-Coach, sondern auch die Anwesenheit von seiner hochschwangeren Freundin Katrin, die den «Beätu» zusätzlich beflügelt: «Es war mein ausdrücklicher Wunsch, dass sie hier her kommt. Es gibt mir immer einen extra Schub, wenn Katrin in meiner Nähe ist.»

Rogentin erfüllt sich Bubentraum

Nur ein Platz hinter Feuz klassiert sich in der Schlussrangliste der Bündner Stefan Rogentin, der sich über das beste Ergebnis seiner Weltcup-Laufbahn freut. Der leidenschaftliche Jäger von der Lenzerheide hat schon öfters mit tollen Trainingszeiten überzeugt, im Rennen konnte er sein Potenzial aber bis jetzt nie gänzlich abrufen. «Ich habe deshalb oft an mir gezweifelt» gesteht Regentin. «Zudem musste ich mir von meinen Trainer immer wieder den Vorwurf anhören, dass ich mich zu oft in der Komfortzone aufhalten würde. Dabei hatte ich selber immer das Gefühl, dass ich wirklich alles unternehme, um erfolgreich zu sein.»

Auf jeden Fall hat der Sohn eines Vermögensverwalters mit diesem Top-5-Resultat das Ticket für die Olympischen Spiele in Peking auf sicher. «Damit geht für mich ein Bubentraum in Erfüllung, ich arbeite seit vielen Jahren bewusst auf das Ziel Peking hin.» Rogentin hat aber nicht nur den Leistungssport im Kopf. Es vergeht auch im Hochwinter kein Tag, an dem er nicht mindestens eine Stunde für sein Fernstudium in Betriebsökonomie büffelt.

Marco Odermatt im Ziel in Gröden.
Sven Thomann
Odermatt: «Äs isch äbä immer ä Sau hiä!»

Das hat sich Marco Odermatt ganz anders vorgestellt. Der 24-Jährige, der bei den ersten beiden Super-G in Beaver Creek Erster und Zweiter wurde, kommt beim Speed-Klassiker nicht über den 24. Rang hinaus. Damit klassiert sich der Buochser in dieser Disziplin erstmals seit dem 20. Dezember 2019 abseits der Top-15 – damals belegte er in Gröden ebenfalls Platz 24! «Äs isch äbä immer ä Sau hiä», konstatiert «Odi» auf Nidwaldnerisch. Dass es für die Riesenslalom-Spezialisten in diesem abfahrtsanmutenden Super-G tatsächlich sauschwierig war, mit den Speed-Spezialisten mithalten zu können, zeigt auch das Abschneiden von Gino Caviezel (Rang 44) und Loic Meillard (51). «Ich finde es zwar nach wie vor absolut richtig, dass Marco zugunsten von den beiden Riesenslaloms in Alta Badia auf die Abfahrt auf der Saslong verzichtet. Anderseits hat sich bei Marco der Verzicht auf das Abfahrtstraining auf dieser schnellen Strecke nun auch negativ auf seine Leistung im Super-G ausgewirkt», sagt Beni Matti, Rennchef von Odermatts Ski-Ausrüster Stöckli. Weil Aleksander Aamodt Kilde in Gröden seinen zweiten Super-G in Folge gewinnt, liegt der Norweger nun auch in der Gesamtwertung dieser Sparte an der Spitze. Odermatts Rückstand beträgt 23 Zähler. (mwp)

Das hat sich Marco Odermatt ganz anders vorgestellt. Der 24-Jährige, der bei den ersten beiden Super-G in Beaver Creek Erster und Zweiter wurde, kommt beim Speed-Klassiker nicht über den 24. Rang hinaus. Damit klassiert sich der Buochser in dieser Disziplin erstmals seit dem 20. Dezember 2019 abseits der Top-15 – damals belegte er in Gröden ebenfalls Platz 24! «Äs isch äbä immer ä Sau hiä», konstatiert «Odi» auf Nidwaldnerisch. Dass es für die Riesenslalom-Spezialisten in diesem abfahrtsanmutenden Super-G tatsächlich sauschwierig war, mit den Speed-Spezialisten mithalten zu können, zeigt auch das Abschneiden von Gino Caviezel (Rang 44) und Loic Meillard (51). «Ich finde es zwar nach wie vor absolut richtig, dass Marco zugunsten von den beiden Riesenslaloms in Alta Badia auf die Abfahrt auf der Saslong verzichtet. Anderseits hat sich bei Marco der Verzicht auf das Abfahrtstraining auf dieser schnellen Strecke nun auch negativ auf seine Leistung im Super-G ausgewirkt», sagt Beni Matti, Rennchef von Odermatts Ski-Ausrüster Stöckli. Weil Aleksander Aamodt Kilde in Gröden seinen zweiten Super-G in Folge gewinnt, liegt der Norweger nun auch in der Gesamtwertung dieser Sparte an der Spitze. Odermatts Rückstand beträgt 23 Zähler. (mwp)

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