Deborah Compagnoni (51) zauberte bereits unzählige Kunstwerke in den Schnee. Dreimal liess sie sich eine Olympia-Goldmedaille umhängen, war die Italiens in den 1990er-Jahren. Jetzt lernt sie die Macht des Schnees von seiner brutalen Seite kennen. Ihr Bruder, Jacopo Compagnoni († 40), verunglückte am Donnerstag bei einem Lawinenunglück im norditalienischen Valtellina-Tal, wie italienische Medien berichten.
Eine 100 Meter breites Schneebrett löste sich, schoss in die Tiefe und begrub den Bergführer auf rund 2850 Metern Höhe unter sich.
«Es bricht mir das Herz»
Sein Begleiter, der ohne gröberen Verletzungen davonkam, leistete sogleich erste Hilfe und organisierte einen Hubschrauber. Dieser transportierte den Verunglückten ins Krankenhaus von Sondalo, wo er kurze Zeit später starb.
«Der Verlust eines Bruders bricht einem das Herz, erst recht, wenn es sich um einen besonderen Bruder handelt, wie es Jacopo für mich war», liess die dreifache Weltmeisterin verlauten. Die Worte, in welchen sie ihren Bruder beschreibt, lassen erahnen, wie nahe sich die beiden standen.
«Er war ein wunderbarer Vater und Ehemann. Er hatte immer ein Lächeln im Gesicht, wenn er von seinen Sommer- oder Winterausflügen nach Hause kam und seine geliebten Töchter umarmte», so Deborah Compagnoni. «Ich bin sicher, dass seine Seele in den Bergen auf mich warten wird, wann immer ich ihn vermisse.» (nab)