Das Podest
- Marco Odermatt 2:07,87
- Loïc Meillard +0,14
- Atle Lie McGrath (No) +0,81
Schweizer Doppelsieg in den USA! Marco Odermatt (26) feiert seinen 36. Weltcupsieg, seinen achten im achten Riesenslalom in diesem Winter. Loïc Meillard (27) verpasst seinen ersten Triumph in dieser Saison ganz knapp, dafür gibts den ersten Riesenslalom-Podestplatz der Saison für ihn. Zum Dreifachsieg fehlen nur 16 Hundertstel. Thomas Tumler (34) klassiert sich als Vierter.
Das Rennen
Als der Kroate Filip Zubcic (31) im zweiten Lauf von Position 14 aus startet und nicht die Bestzeit aufstellt, sondern nur als zwischenzeitlicher Fünfter ins Ziel kommt, steht kurz vor 21.30 Uhr fest: Odermatt hat nach dem Gesamtweltcupsieg nun auch die kleine Kristallkugel im Riesenslalom vorzeitig im Trockenen – ebenfalls zum dritten Mal in Folge.
Die Ausgangslage für die Schweiz vor dem zweiten Lauf war vielversprechend. Odermatt startete von Platz 1, Meillard von Platz 3, Tumler von Platz 6. Nach der Entscheidung feiert die Schweiz den Doppelsieg – auch wenn sich im Ziel Meillard logischerweise ärgert, als bei Odermatt doch noch ganz knapp die grüne Zeit aufleuchtet.
Der erste Lauf ist wegen der schwierigen Strecke von den vielen Ausfällen geprägt – insgesamt 25 von 65 Gestarteten kommen nicht ins Ziel. Eine riesige Ausfallquote. Zum Beispiel Manuel Feller erwischt ein Tor und krümmt sich vor Schmerzen.
Hier gehts zu den Weltcupständen.
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Die Schweizer
1. Marco Odermatt 2:07,87
2. Loïc Meillard + 0,14
4. Thomas Tumler +0,97
14. Fadri Janutin +2,20
19. Gino Caviezel +2,82
23. Justin Murisier +3,33
24. Luca Aerni +3,50
Out im ersten Lauf: Simonet, Fischbacher, Zurbrügg.
Fadri Janutin (24) erreicht sein bestes Weltcup-Ergebnis. Das war bisher der 17. Platz (im Riesen sowie im Slalom). Und Luca Aerni (30), der Slalom-Spezialist, holt für ihn sehr seltene Riesenslalom-Punkte: Als als 30. von 41 Fahrern mit gültiger Zeit schafft er es gerade noch so in den zweiten Lauf. Und punktet in dieser Disziplin zum ersten Mal seit über sechs Jahren. Er sagt bei SRF: «Der erste Lauf war ein Überleben mit all den Spuren. Ich dachte eins, zweimal, dass ich eigentlich aufhören könne. Doch das Durchkämpfen hat sich gelohnt.»
Die Stimmen gegenüber SRF
Marco Odermatt: «Es war vermutlich der härteste Kampf in dieser Saison. Die Höhe (über 2500 m.ü.M.) und die hohen Temperaturen (5 Grad Celsius) kosteten viel Energie, und ich bin einfach nur froh, dass es gut gegangen ist. Es schaut vielleicht einfach aus, aber es braucht so viel Energie – auch mental!»
Thomas Tumler: «Schon wieder Vierter (wie schon in Palisades Tahoe) ist böse. Aber hätte mir jemand das vor dem Flug in die USA angeboten, hätte ich das sofort unterschrieben. Ich kämpfe auf jeden Fall weiter für meinen Traum eines Podestplatzes.»
Das gab zu reden
Buntes Teilnehmerfeld im zweiten Lauf. Aufgrund der vielen Ausfälle (siehe unten) qualifizieren sich auch Fahrer von eher exotischen Ski-Nationen. Darunter Christian Borgnaes (Dä), der bis 2002 dem österreichischen Verband angehörte, Andrej Drukarov (Lit), der in der Schweiz studiert, und Louis Muhlen-Schulte (Aus).
Muhlen-Schulte schreibt sogar Ski-Geschichte. Er holt die ersten australischen Riesenslalom-Punkte im Weltcup überhaupt.
Die Bedingungen
Der Himmel strahlt blau und die Sicht ist klar in Colorado, die Piste aber dennoch äusserst schwierig. Deshalb spült es im ersten Lauf 25 Athleten aus der Entscheidung, darunter auch viele Top-30-Fahrer inklusive Manuel Feller und mit Simonet, Fischbacher und Zurbrügg drei Schweizer.
Weshalb die vielen Ausfälle? Odermatt erklärt im SRF-Interview nach dem ersten Lauf, warum: «Eigentlich war man sich eine Woche lang den aggressiven Amerika-Schnee gewohnt. Nun haben sie gestern mit dem Schlauch oberflächlich alles gewässert. Jetzt ist es in den ersten zwei Dritteln arschglatt und im letzten Drittel putzweich, das machte es sehr schwierig.»
So gehts weiter
Neuer Tag, neuer Riesenslalom. Weil das Rennen am Freitag der Ersatz für das Sölden-Rennen war, folgt am Samstag der eigentliche Aspen-Riesenslalom.