Der Showdown im Kugel-Kampf
1. Cornelia Hütter (Ö) 1:45,08
2. Ilka Stuhec (Sln) +0,17
3. Nicol Delago (It) +0,49
Wie bitter! Lara Gut-Behrami verpasst nicht nur das Podest, sondern klar die Top 15 und damit die Punkte. Damit rutscht der frischgebackenen Gesamtweltcupsiegerin trotz 72 Punkten Vorsprung im allerletzten Moment die kleine Kristallkugel für die Abfahrt aus den Händen. Weil Cornelia Hütter mit einer beherzten Fahrt auf Platz eins fährt.
Der Endstand im Abfahrtsklassement
1. Cornelia Hütter 397
2. Lara Gut-Behrami 369
3. Sofia Goggia (It, verletzt) 350
Der Endstand im Gesamtklassement
1. Lara Gut-Behrami 1716
2. Federica Brignone (It) 1581
3. Mikaela Shiffrin (USA) 1409
Das Rennen
Hütter weint im Ziel Freudentränen, da wird es nochmals ganz spannend. Bei Ilka Stuhec, der viertletzten der 23 Fahrerinnen, leuchtet Grün auf! Wenn sie und noch eine Fahrerin vor Hütter gelandet wären, wäre Gut-Behrami zurück auf den Thron gesprungen. Doch im Ziel klassiert sich Stuhec knapp hinter Hütter. Jetzt müsste für die Gut-Behrami-Wende ein Wunder geschehen.
Das Wunder bleibt aus. An die Hütter-Zeit kommen auch die letzten Fahrerinnen nicht mehr heran. Es gibt doch noch eine Kristallkugel für die Österreicherinnen in diesem Winter. Und für Gut-Behrami bleibt ihr zweiter Gesamtweltcupsieg, ihre fünfte Super-G-Kristallkugel und ihre erste im Riesenslalom, über die sich die Tessinerin so freute.
Die Schweizerinnen
7. Michelle Gisin +0,75
15. Priska Nufer +1,67
17. Lara Gut-Behrami 1,89
Ein ungewohntes Bild: Lara Gut-Behrami, die in diesem Winter so konstant fuhr, handelt sich auf ihrer Fahrt einen grossen Rückstand ein. Hatte sie ungünstige Wind-Verhältnisse? Davon will sie bei SRF nichts wissen: «Seit Mont-Tremblant fahren wir sowieso bei allen Verhältnissen. Das ist nichts Neues. Ich will eigentlich jetzt nicht übers Wetter sprechen. Das macht auch keinen Sinn. Wir sind alle mal in schlechten Situationen gefahren. Ab und zu ist das Glück auf deiner Seite, ab und zu nicht. Es war heute sicher nicht das Problem.»
Die weiteren Stimmen (zu SRF)
Michelle Gisin: «Mit der Fahrt bin ich zufrieden. Die Hundertstel, die aufs Podest fehlen, tun heute ein bisschen weh. Es wäre cool gewesen, in der Abfahrt mit einem Podest abzuschliessen. Aber der gute Lauf zum Abschluss überwiegt, ich konnte mit Überzeugung angreifen. Es war ein windiges Rennen, hat viel gewechselt.»
Beat Tschuor, Frauen-Cheftrainer: «Auf einmal kam der Wind rein, die Lichtsituationen haben sich verändert. Es war extrem spannend. Aber man muss dann das nehmen, was man hat. Lara sieht man eigentlich weiter vorne. Aber sie ist auch nur ein Mensch. Sie hat den ganzen Winter extrem geliefert. Heute hat es nicht geklappt, das muss man akzeptieren. Sie ist für uns eine extrem wichtige Athletin. Nicht nur mit ihren Leistungen, sondern auch wie sie im Team funktioniert. Die jungen Athletinnen können profitieren und zu ihr aufschauen.»
Siegerin Cornelia Hütter: «Ich kann es nicht beschreiben, was ich fühle. Es ist so viel harte Arbeit. Nicht nur von mir, sondern vom ganzen Team. Am Schluss ist es unerwartet so ausgegangen. Hätte nie damit gerechnet. In der Abfahrt habe ich wirklich gedacht, dass es gelaufen ist mit der Kugel.»
Mikaela Shiffrin, in der Abfahrt nicht am Start, aber dennoch beim Interview: «Ich denke, Lara sollte stolz sein. Über die nächsten Tage wird das mehr und mehr kommen. Aber heute ist es wohl hart für sie, über die ganze Saison nachzudenken.»
Das gab zu reden
Ein letztes Mal das Zittern bei der Frauen-Dernière der Saison! Eigentlich wollte man die 23 Starterinnen möglichst schnell durchbringen, da eine Schlechtwetterfront anmarschierte. Aber nach zwei Fahrerinnen kam es bereits zu einem zweiten unglücklichen Unterbruch. Ein Helfer auf der Piste stürzte beim Rutschen. Just zum Start funkte der Wind dazwischen und verzögerte das Ganze (siehe Bedingungen unten).
Die Bedingungen
Die Piste läuft aufgrund der frühlingshaften Temperaturen auf dem Zahnfleisch. Die Organisatoren im Salzburger Land haben mit viel Salz nochmals alles gegeben, um den Abfahrts-Abschluss zu ermöglichen, der unter der Woche auf der Kippe stand.
Über zehn Grad waren es am Rennmorgen im Ziel. Doch dann funkte der starke Wind dazwischen, verzögerte den Start um gut zehn Minuten. Das Rennen konnte dann doch noch durchgebracht werden.
So gehts weiter
Das wars bei den Frauen. Die Weltcup-Saison ist durch. Am Sonntag findet in Saalbach noch die letzte Männer-Abfahrt statt. Geplanter Start ist 11.15 Uhr.