Schweizer Team-Check vor dem Grossevent in Saalbach
Das sind die grössten Schweizer WM-Trümpfe

Die Schweiz nimmt mit 11 Frauen und 13 Männern an der Ski-WM in Saalbach teil. Nicht alle sind ernsthafte Podestanwärter – aber die meisten. Die Übersicht über die Schweizer WM-Trümpfe.
Publiziert: 16:59 Uhr
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Aktualisiert: 17:34 Uhr
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Zwei Gold-Kandidatinnen bei den Frauen: Lara Gut-Behrami und Corinne Suter (o. r.), die hier in Cortina schon Podestplätze bejubeln.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Schweizer Ski-Stars mit Gold-Potenzial bei der Weltmeisterschaft in Saalbach
  • Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt führen starkes Schweizer Team an
  • 7 Weltcupsiege machen Daniel Yule zum erfolgreichsten Schweizer Slalom-Spezialisten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Frauen:

Mit Gold-Potenzial

Lara Gut-Behrami (33): Bei der WM in Méribel (Fr) vor zwei Jahren ging die Tessinerin leer aus. «Es waren zwei Scheisswochen», sagte sie. Muss für Saalbach aber nichts heissen. Die Abfahrt ist für sie wohl zu einfach, im Super-G und im Riesenslalom liegt aber alles drin. War der Garmisch-Sieg vor einer Woche der Dosenöffner? Fakt ist: Gut-Behrami ist in toller Form.

Corinne Suter (30): Grossanlässe? Sind genau ihr Ding. Weltmeisterin 2021, Olympiasiegerin 2022 – viel mehr muss man nicht sagen. Die Formkurve nach dem Kreuzband- und Meniskusschaden vor einem Jahr steigt und steigt. Der Fahrplan passt, und die Abfahrt mit langen Gleitstücken und lang gezogenen Kurven ist für Suter wie geschaffen.

Camille Rast (25): Ihr Talent war lange bekannt, Verletzungen und Krankheiten stoppten sie aber. Doch das ist vorbei! Rast fuhr in diesem Winter in allen Weltcup-Slaloms (7) in die Top 5, zweimal gewann sie. Die Walliserin führt in der Disziplinenwertung. Aber kommt sie mit dem Druck klar? Ja. Rast ist für ihr Alter sehr reif und lässt sich nicht verrückt machen.

Wendy Holdener (31): Vor zwei Jahren war sie auf dem Weg zu Slalom-Gold, als ihr ein Fehler unterlief und sie ausschied. Tränen flossen. Auch zuletzt in Courchevel (Fr) im Weltcup schied sie nach Halbzeit-Rang 2 aus – bitter. Dennoch: Holdener weiss, wie Weltmeisterschaften gehen – sie holte je dreimal Gold und Silber. In Saalbach hat sie drei Gold-Chancen: beim Team-Event, in der Team-Kombi und im Slalom.

Mit Podestpotenzial

Mélanie Meillard (26): Kaum einer redet von ihr – aber das könnte genau Meillards Chance sein. Dreimal wurde sie in diesem Winter Slalom-Fünfte, es fehlt nicht viel fürs Podest. Und wer weiss: Wenn der eine oder andere Star scheitern sollte, schlägt vielleicht ihre Stunde.

Mit Sensationspotenzial

Malorie Blanc (21): Die Walliserin aus Ayent fährt so, wie sie ist: erfrischend. Platz 2 beim Super-G in St. Anton (Ö), tags darauf Rang 9 in der Abfahrt. Junioren-Weltmeisterin ist sie schon. Und bald Weltmeisterin bei den Grossen? Kaum. Aber aus dem Auge verlieren sollte man Blanc keinesfalls.

Mit Potenzial für die Zukunft

Eliane Christen (25) und Aline Höpli (23): Zwei Slalom-Aufsteigerinnen, die lange wegen Verletzungen arg unten durch mussten. Christen dachte gar an Rücktritt. Bei der WM haben sie nichts zu verlieren, können voll angreifen. Das Problem: ihre ungünstig hohen Startnummern.

Männer:

Mit Gold-Potenzial

Marco Odermatt (27): Bei der letzten WM in Courchevel hat der Jahrhundertathlet vom Vierwaldstättersee bereits Gold in der Abfahrt und im Riesenslalom gewonnen, einzig im Super-G hat der Riesen-Olympiasieger bei Welt-Titelkämpfen noch nie eine Medaille gewonnen. Mit dem Sieg beim jüngsten Weltcup-Super-G in Kitzbühel hat Odermatt angedeutet, dass er diese letzte Scharte in Saalbach auswetzen wird.

Loïc Meillard (28): Der Vizeweltmeister im Riesenslalom hat in diesem Winter zwar noch kein Weltcuprennen gewonnen. Dass der Edeltechniker dennoch sehr gut in Form ist, hat er mit drei zweiten und zwei dritten Rängen bewiesen. Durchaus denkbar, dass der Walliser bei der erstmals durchgeführten Team-Kombination mit Marco Odermatt antreten wird. Und die Kombination Odermatt (Abfahrt) / Meillard (Slalom) dürfte nur schwer zu toppen sein.

Franjo von Allmen (23): Der gelernte Zimmermann hat beim Lauberhorn-Super-G seinen ersten Weltcupsieg eingefahren, in der Abfahrt war er dreimal Zweiter (Gröden, Bormio und Wengen). Somit ist der Berner Oberländer statistisch betrachtet in den Speed-Disziplinen der stärkste Herausforderer von Superstar Odermatt. Und weil FvA ein extrem starkes Nervenkostüm besitzt, gibt es keinen Grund, warum er bei seiner ersten WM-Teilnahme nicht an seine Weltcup-Ergebnisse anknüpfen sollte.

Alexis Monney (25): Bis heute ist der an Demenz erkrankte Jacques Lüthy (65, Slalom-Bronze 1980) der einzige Freiburger, der bei Welt-Titelkämpfen eine Alpin-Medaille gewinnen konnte. Der in Châtel-St-Denis gross gewordene Monney könnte das in Saalbach ändern. Dass der Sohn von Ex-Swiss-Ski-Trainer Louis Monney zu den besten Abfahrern der Gegenwart zählt, hat er in den letzten Wochen mit seinem Sieg in Bormio und dem zweiten Rang auf der Streif demonstriert.

Mit Podestpotenzial

Justin Murisier (32): Seit seinem grandiosen Triumph im Dezember bei der Abfahrt in Beaver Creek (USA) hat der 1,75-Meter-Mann aus dem Unterwallis zwar keinen Podestplatz mehr verbucht. Mit dem sechsten Rang in Bormio und dem siebten Platz am Lauberhorn hat der gelernte Forstwart aber aufgezeigt, dass er auf den unterschiedlichsten Strecken schnell sein kann.

Stefan Rogentin (30): In der Abfahrt muss der Bündner um seinen Startplatz zittern, im Super-G gehört der Fischer-Pilot aber zu unseren stärksten Trümpfen. Im Vorjahr hat der Sohn eines Ländlerkönigs (Walter Rogentin spielt Klarinette bei der Kapelle Oberalp) auf der WM-Piste in Saalbach seinen ersten Weltcup-Sieg verbucht.

Thomas Tumler (35): Auch der Team-Senior verknüpft beste Erinnerungen an die Piste in Saalbach – beim letzten Weltcupfinale schaffte der Samnauner im Riesenslalom als Dritter den Sprung aufs «Stockerl». Zu Beginn dieser Saison hat «TT» in Beaver Creek triumphiert.

Daniel Yule (32): Der Walliser ist mit sieben Weltcupsiegen der erfolgreichste Slalom-Spezialist in der Swiss-Ski-Geschichte. Nach einem schwachen Start in diesen WM-Winter ist der Sohn von britischen Einwanderern in den letzten Wochen immer besser in Schwung gekommen. Beim Lauberhorn-Slalom hat er als Sechster einen weiteren Sieg um lediglich fünf Zehntel verpasst.

Mit Sensationspotenzial

Tanguy Nef (28): Im Weltcup ist der Genfer in den letzten Monaten nie zu 100 Prozent ans Limit gegangen, weil er sich mit konstanten Ergebnissen in den Punkterängen in der Startliste verbessern wollte. Das ist dem Slalomspezialisten mit fünf Top-15-Klassierungen in neun Rennen geglückt. Bei der WM zählen aber bekanntlich nur die Medaillen. Und wenn Nef alles riskiert, könnte ihm die Sensation gelingen.

Mit Potenzial für die Zukunft

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