Schmerzen, Tod des Bruders, spezielles FIS-Reglement
Es spricht fast nichts für ein Holdener-Comeback

Wendy Holdener (30) hat extrem schwierige Wochen hinter sich. Mehrere Gründe sprechen gegen eine Rückkehr in diesem Winter.
Publiziert: 04.03.2024 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2024 um 22:08 Uhr
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Wendy Holdener wird in dieser Saison kaum in den Weltcup zurückkehren. Aus verschiedenen Gründen.
Foto: Susanne Goldschmid
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Mathias GermannReporter Sport

Kehrt Wendy Holdener (30) am kommenden Wochenende in Åre (Sd) in den Ski-Weltcup zurück? Oder vielleicht beim Weltcupfinale in Saalbach (Ö)?

93 Tage sind seit ihrem letzten Rennen vergangen. Seither ist viel passiert. Mitte Dezember zog sie sich bei einem heftigen Abflug im Training eine Fraktur im linken Fussgelenk zu – seither hat sie eine Platte und vier Schrauben im Fuss. «Meine Chancen stehen 50:50 Prozent, dass ich in diesem Winter noch Rennen fahre», sagte sie im Januar. 

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Nach langer Verletzung:Wendy Holdener zieht wieder ihre Kurven im Schnee

Mittlerweile hat sich einiges getan – so viel, dass man grosse Zweifel haben muss, ob Holdener in diesem Winter noch einmal in einem Starthaus zu sehen sein wird. Holdener stand zwar wieder auf den Ski, brach das Experiment jedoch ab – die Schmerzen waren zu gross. Das hat sich mittlerweile gebessert, bei 100 Prozent ist sie aber noch lange nicht.

Ungleich schlimmer ist das, was die 30-Jährige vor gut zehn Tagen durchmachen musste: Ihr geliebter Bruder und Manager Kevin verlor seinen Kampf gegen den Krebs – er wurde nur 34 Jahre alt. «Es zerreisst mir das Herz, wenn ich daran denke, dass ich ohne dich leben muss», schrieb Holdener auf Instagram und postete ein letztes Bild mit ihm.

Verletztenstatus als Knackpunkt

Wie hart dieser Schicksalsschlag Holdener trifft und wie viel Zeit sie für dessen Verarbeitung braucht, ist nicht abzuschätzen. Fakt ist: Es gibt noch einen weiteren Grund, der gegen ein Holdener-Comeback in diesem Winter spricht. 

Welchen? Der Verletztenstatus. Holdener hat ihn noch nicht, könnte ihn aber beantragen – allerdings nur, wenn sie in diesem Winter keine Rennen mehr fährt. Speziell dabei: Holdener könnte bei einer Rückkehr in den Weltcup in den kommenden Wochen je nach Resultaten (eigene und der Gegnerinnen) in der Weltcupstartliste deutlicher zurückfallen, als wenn sie gar nicht fahren und den Verletztenstatus danach beantragen würde. Ihr würde im Slalom sogar ein Rückfall in die zweite Startgruppe (Startnummern 8 bis 15) drohen – ein grosser Nachteil.

Das Fazit? Es spricht wenig bis gar nichts für eine vorzeitige Rückkehr Holdeners in den Weltcup. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sie sich Zeit lassen wird, um die Geschehen der letzten Monate zu verarbeiten – mental und körperlich.

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