Rogentin selbstbewusst: «Gehöre zum Favoriten-Kreis»
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Bündner vor Super-G:Rogentin selbstbewusst: «Gehöre zum Favoriten-Kreis»

Rogentin trotz starkem Abfahrtstraining sauer auf die Teamleitung
«Ich kann diese Entscheidung nicht verstehen»

Der Amerikaner Ryan Cochran-Siegle überzeugt in Saalbach-Hinterglemm mit der Bestzeit im ersten Abfahrts-Training. Im Schweizer Lager bahnt sich ein Gewitter zwischen einem Athleten und der Teamleitung an.
Publiziert: 16:07 Uhr
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Aktualisiert: vor 2 Minuten
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Stefan Rogentin überzeugt im ersten Training zur WM-Abfahrt mit der viertbesten Zeit.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Stefan Rogentin beendet das erste Training zur WM-Abfahrt unmittelbar vor Marco Odermatt mit der viertbesten Zeit und ist damit der schnellste Schweizer. Wer aber glaubt, dass der Bündner nach seiner Fahrt über den Zwölferkogl richtig gut gelaunt ist, liegt falsch.

Aber der Reihe nach: Obwohl sich Rogentin in diesem Weltcup-Winter in der Königs-Disziplin regelmässig in den Top 13 klassiert hat, muss er um die Teilnahme beim Saisonhöhepunkt zittern. Titelverteidiger Marco Odermatt, Beaver-Creek-Triumphator Justin Murisier, Bormio-Champion Alexis Monney und Franjo von Allmen sind gesetzt, Rogentin muss mit Lars Rösti (8. in Wengen) und Marco Kohler (9. in Bormio) um den letzten Startplatz im Schweizer Abfahrts-Team stechen.

Bereits nach der abgesagten Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen hat der 30-Jährige im Gespräch mit Blick bezüglich dieser Qualifikation einen Vorbehalt angemeldet: «Diese Quali müsste meiner Meinung nach erst nach dem Super-G am Freitag ausgetragen werden. Es wäre strategisch falsch, wenn ich schon vor dem Super-G Vollgas geben müsste.»

Swiss Ski-CEO stellt sich vor die Trainer

Doch nun hat sich die Teamleitung doch dafür entschieden, dass diese Qualifikation im zweiten Training, also am Tag vor dem Super-G, ausgetragen wird. «Ich bleibe dabei: Diese Entscheidung ist strategisch nicht schlau, ich kann sie nicht verstehen», ärgert sich Rogentin.

Der langjährige Trainer Walter Reusser, welcher sich mittlerweile mit Diego Züger bei Swiss Ski den CEO-Posten teilt, stellt sich aber voll und ganz hinter die Entscheidung seiner Coaches: «Im Weltcup ist es ja oft so, dass die Athleten an einem Wochenende zwei Rennen bestreiten. Deshalb sehe ich kein Problem, wenn Stefan bei dieser WM am Tag vor dem Super-G eine Abfahrts-Qualifikation bestreiten muss.»

Auch Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz zeigt wenig Verständnis für Rogentins Ärger: «Wenn ich die Aussagen von Rogi richtig interpretiere, ist er ja auch der Meinung, dass ihn die Trainer auch wegen seiner Super-G-Podestplätze in Kitzbühel und Wengen von vornherein für die WM-Abfahrt hätten setzen müssen. Aber die Abfahrt ist nun einmal eine andere Disziplin als der Super-G. Und deshalb wäre es gegenüber Marco Kohler und Lars Rösti nicht fair gewesen, wenn man Rogentin von vornherein gesetzt hätte. Schliesslich haben die beiden die Selektionskriterien ebenfalls tadellos erfüllt.»

Unverständnis kommt auch bei Teamkollege Justin Murisier auf. Er verstehe nicht, dass Rogentin sich beklage. Dieser müsse dankbar sein, dass er überhaupt die Quali fahren könnte. Wäre Odermatt nämlich nicht Weltmeister, hätte die Schweiz sowieso nur vier Startplätze in der Abfahrt.

Im ersten Training kann allerdings einzig Kohler als 13. einigermassen mit Rogentin mithalten – Lars Rösti verliert als 32. fast zwei Sekunden auf den Mann von der Lenzerheide. Seine Lage hat sich allerdings verschärft, da er fürs Training am Donnerstag die Startnummer eins gezogen hat, was in dieser Abfahrt kein Vorteil ist.

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