Rennen für Rennen im Check
So stehen die Schweizer Medaillenchancen an der Ski-WM

24 Athletinnen und Athleten nimmt Swiss-Ski mit an die WM in Saalbach. Das Team ist gespickt mit Medaillenhoffnungen.
Publiziert: 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 19:54 Uhr
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Marco Odermatt, der Doppel-Weltmeister von 2023, führt das Schweizer WM-Aufgebot an. Ebenfalls mit dabei sind folgende Athletinnen und Athleten.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

  • 11 Athletinnen und 13 Athleten gehen für die Schweiz an der Ski-WM auf Medaillenjagd
  • Blick schätzt die Medaillenchancen pro Rennen ein
  • Wo wir die grösste und wo die kleinste Chance auf Edelmetall haben
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Die Würfel sind gefallen. Swiss-Ski hat die Selektionen für die WM in Saalbach-Hinterglemm (Ö) bekannt gegeben. Elf Athletinnen und 13 Athleten gehen für die Schweiz auf Medaillenjagd. Blick tippt unsere Medaillenchancen pro Rennen.

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Super-G Frauen – 6. Februar, 11.30 Uhr

Lara Gut-Behrami (33): Hat in dieser Disziplin einen kompletten WM-Medaillensatz zu Hause, hinzu kommt Olympiagold. Auch in dieser Saison glänzt Gut-Behrami im Super-G. In fünf Rennen ist sie nie schlechter als Fünfte, steht viermal auf dem Podest. Die WM-Hauptprobe gewinnt sie. Sie ist damit unsere grosse Medaillenhoffnung.
Beste Ergebnisse: Sieg in Garmisch (De), 2. Platz in Cortina (It), St. Moritz (Sz) und Beaver Creek (USA).

Corinne Suter (30): Bronze und Silber hat Suter an der WM im Super-G schon herausgefahren – Gold fehlt noch. Mit Platz 19 ist sie etwas harzig in die Saison gestartet, was aber auch verständlich ist. Schliesslich kehrte Suter von einem Kreuzbandriss zurück. Danach fährt sie dreimal in die Top 10, einmal davon aufs Podest. Eine Medaille liegt drin.
Beste Ergebnisse: Dritte in Cortina (It), Achte in St. Anton (Ö) und Zehnte in St. Moritz (Sz).

Michelle Gisin (31): In den ersten beiden Rennen hat Gisin bereits das WM-Ticket gelöst. Danach hat sie im Super-G den Flow etwas verloren, erst verpasst sie zweimal die Top 20, dann scheidet sie beim letzten Rennen vor der WM aus. Top 15 sind möglich, vielleicht auch mehr. Eine Medaille wäre eine Überraschung.
Beste Ergebnisse: Neunte in Beaver Creek (USA) und 15. in St. Moritz (Sz).

Drei Athletinnen haben die Selektionskriterien erfüllt, ein Platz im Team ist noch frei. Dieser geht an Malorie Blanc. Sie hat mit Platz 9 in St. Anton (Ö) die Vorgaben als einzige Athletin halb erfüllt.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 70 % 

Schweizer Aufgebot Ski-WM

Frauen: Malorie Blanc, Eliane Christen, Delphine Darbellay, Michelle Gisin, Lara Gut-Behrami, Wendy Holdener, Aline Höpli, Mélanie Meillard, Priska Ming-Nufer, Camille Rast, Corinne Suter.

Männer: Luca Aerni, Marco Kohler, Loïc Meillard, Alexis Monney, Justin Murisier, Tanguy Nef, Marco Odermatt, Marc Rochat, Stefan Rogentin, Lars Rösti, Thomas Tumler, Franjo von Allmen, Daniel Yule.

Frauen: Malorie Blanc, Eliane Christen, Delphine Darbellay, Michelle Gisin, Lara Gut-Behrami, Wendy Holdener, Aline Höpli, Mélanie Meillard, Priska Ming-Nufer, Camille Rast, Corinne Suter.

Männer: Luca Aerni, Marco Kohler, Loïc Meillard, Alexis Monney, Justin Murisier, Tanguy Nef, Marco Odermatt, Marc Rochat, Stefan Rogentin, Lars Rösti, Thomas Tumler, Franjo von Allmen, Daniel Yule.

Super-G Männer – 7. Februar, 11.30 Uhr

Marco Odermatt (27): In der letzten Saison hat Odermatt die kleine Kristallkugel gewonnen, schon vor zwei Jahren ging er an der WM als Favorit auf den Titel an den Start. Als Vierter verpasste er das Podest um elf Hundertstel. Auch in diesem Winter zählt er zu den heissesten Anwärtern auf Gold. In den bisherigen fünf Rennen fährt er immer in die Top 7, gewinnt die WM-Hauptprobe.
Beste Ergebnisse: Sieg in Beaver Creek (USA) und Kitzbühel (Ö), Dritter in Gröden (It).

Franjo von Allmen (23): Von Allmen legt einen etwas harzigen Saisonstart hin. Nur Platz 33 gibts in Beaver Creek. Doch dann dreht er immer mehr auf. Der Höhepunkt: Sieg im Super-G von Wengen. Sein erster im Weltcup. Eine Medaille ist ihm auch bei seiner WM-Premiere zuzutrauen.
Beste Ergebnisse: Sieg in Wengen (Sz), Vierter in Kitzbühel (Ö) und Sechster in Bormio (It).

Stefan Rogentin (30): Stark, was Rogentin in diesem Winter bisher zeigt. Nach Platz 26 beim Saisonauftakt fährt er viermal in die Top 5, wird zweimal Dritter. Er ist bereit für die WM. Und gehört wie seine Teamkollegen zu den Medaillenkandidaten.
Beste Ergebnisse: Dritter in Kitzbühel (Ö) und Wengen (Sz), Vierter in Bormio (It) und Fünfter in Gröden (It).

Alexis Monney (25): Vor zwei Jahren durfte er mit zur WM – im Super-G kam er allerdings nicht zum Einsatz. Das dürfte sich in diesem Jahr ändern. Als Podestfahrer kehrt Monney an die Titelkämpfe zurück. Auch er kann um die Medaillen mitfahren.
Beste Ergebnisse: Dritter in Bormio (It) und Neunter in Wengen (Sz).

Justin Murisier (33): In allen fünf Rennen fährt Murisier in die Top 17. Was ihn von seinen Teamkollegen unterscheidet: Der Podestplatz fehlt.
Beste Ergebnisse: Neunter in Kitzbühel (Ö), 14. in Wengen (Sz) sowie 15. in Bormio (It) und Gröden (It).

Fünf qualifizierte Athleten für vier Startplätze. Murisier wird wohl wegen des fehlenden Podestplatzes über die Klippe springen müssen. Anhand der bisherigen Saisonresultate wäre alles andere als eine Medaille eine Enttäuschung.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 90%  

Abfahrt Frauen – 8. Februar, 11.30 Uhr

Die Titelverteidigerin heisst Jasmine Flury (31). Die Schweiz hätte damit fünf Startplätze zur Verfügung. Hätte – denn Flury wird nicht zur Titelverteidigung antreten. Vor einem Jahr erlitt sie einen Knorpelschaden im Knie und ist bisher nicht in den Weltcup zurückgekehrt. Auch für die WM reichts nicht.

Lara Gut-Behrami (33): Silber und zweimal Bronze hat Gut-Behrami in WM-Abfahrten schon gewonnen. Die Krönung fehlt noch, das Zeug dazu hat sie. Das WM-Ticket tütet sie beim ersten Saisonrennen ein. Zählt zum Kreis der Medaillenfavoritinnen.
Beste Ergebnisse: Dritte in Beaver Creek (USA), Vierte in Cortina (It) und Fünfte in Garmisch (De).

Corinne Suter (30): Abfahrt ist die Paradisziplin von Suter. Olympiagold und einen kompletten WM-Medaillensatz hat sie zu Hause, dazu eine kleine Kristallkugel. In dieser Saison hat sie sich kontinuierlich gesteigert, beim letzten Rennen fährt sie aufs Podest. Das ist auch an der WM möglich.
Beste Ergebnisse: Dritte in Garmisch (De) und Fünfte in Cortina (It).

Malorie Blanc (21): Letzte Saison gewinnt Blanc an der Junioren-WM Gold im Super-G und Silber in der Abfahrt. Kurz darauf reisst sie sich das Kreuzband. Und zeigt in diesem Winter ein fulminantes Debüt im Weltcup. Mit Startnummer 46 fährt Blanc in ihrer ersten Abfahrt aufs Podest. Und löst das WM-Ticket. Eine Medaille von ihr zu erwarten, wäre übertrieben. Aber sie ist Kandidatin für eine Überraschung.
Beste Ergebnisse: Zweite in St. Anton (Ö) und 24. in Cortina (It).

Wie im Super-G hat auch in der Abfahrt nur ein Trio die Selektionskriterien erfüllt. Zumindest einen Top-15-Platz haben Michelle Gisin (Achte in Beaver Creek (USA)) und Priska Ming-Nufer (Platz 14 in Beaver Creek (USA)) zu Buche stehen. Im Training stechen die beiden um den letzten Platz – mit dem besseren Ende für Ming-Nufer.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 50% 

Abfahrt Männer – 9. Februar, 11.30 Uhr

Titelverteidiger ist Marco Odermatt. Die Schweiz wird deswegen ein Quintett auf Medaillenjagd schicken.

Marco Odermatt (27): Vor zwei Jahren dominiert Odermatt die Konkurrenz, krönt sich überlegen zum Weltmeister. Das Ziel ist klar: Titelverteidigung. Die Ambitionen dazu hat er in den fünf Rennen in dieser Saison unterstrichen: Nie schlechter als Sechster und zwei Siege. Seine ärgsten Konkurrenten? Kommen aus dem eigenen Lager!
Beste Ergebnisse: Siege in Wengen (Sz) und Gröden (It), Zweiter in Beaver Creek (USA)

Justin Murisier (33): Riesengrosser Jubel zum Saisonauftakt. Die erste Abfahrt des Winters gewinnt Murisier. Einzig das Resultat in Gröden (29. Platz) fällt danach etwas aus der Reihe. In den anderen Rennen klassiert er sich immer in den Top 11. Medaillenchancen? Intakt.
Beste Ergebnisse: Sieg in Beaver Creek (USA), Sechster in Bormio (It) und Siebter in Wengen (Sz)

Franjo von Allmen (23): Fünf Abfahrten, drei Podestplätze – beeindruckend, was von Allmen in der Königsdisziplin zeigt. Damit gehört auch er zu den Anwärtern auf die Medaillen.
Beste Ergebnisse: Zweiter in Gröden (It), Bormio (It) und Wengen (Sz), Neunter in Kitzbühel (Ö). 

Alexis Monney (25): Auch Monney trägt seinen Teil zum starken Schweizer Abfahrtsteam bei. Er feiert in Bormio seine Sieg-Premiere, lässt wenig später auf der Streif einen weiteren Podestplatz folgen. Medaillenanwärter an der WM? Check!
Beste Ergebnisse: Sieg in Bormio (It), Zweiter in Kitzbühel (Ö) und 13. Platz in Beaver Creek (USA).

Stefan Rogentin (30): Im Januar kämpft Rogentin mit einer Grippe. Geschwächt davon schreibt er in Kitzbühel (Ö) einen Nuller (39. Platz). Ansonsten fährt er konstant in die Top 13. Einzig der Podestplatz fehlt im Vergleich mit den Teamkollegen.
Beste Ergebnisse: Zehnter in Gröden (It), Zwölfter in Bormio (It) und Wengen (Sz) und Platz 13 in Beaver Creek (USA).

Marco Kohler (27): Gibt nach einer schweren Knieverletzung sein Comeback. Die Vorgaben erfüllt Kohler mit zwei Platzierungen in den Top 15. Daneben verpasst er dreimal die Punkteränge.
Beste Ergebnisse: Neunter in Bormio (It) und Platz 15 in Beaver Creek (USA).

Lars Rösti (27): Wie Kohler erfüllt auch Rösti die Vorgaben mit zwei Klassierungen in den Top 15. Daneben punktet er ein weiteres Mal als 18. in Beaver Creek (USA).
Beste Ergebnisse: Achter in Wengen (Sz) und Zwölfter in Gröden (It).

Sieben Athleten für fünf Startplätze – ein Luxusproblem. Die Podestfahrer Odermatt, Murisier, Monney und von Allmen sind gesetzt. Aus dem übrigen Trio hat Rogentin anhand der Resultate die besten Karten in der Hand. Der Startplatz wird anhand der Ergebnisse im 2. Training vergeben.

In vier der fünf Abfahrten feiert die Schweiz einen Doppelsieg. Alles andere als (mindestens) eine Medaille wäre deswegen eine grosse Enttäuschung.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 95% 

Team-Kombi Frauen – 11. Februar, 10/13.15 Uhr

Eine Abfahrerin und eine Slalom-Spezialistin bilden ein Duo und fahren gemeinsam um die Medaillen. Jede Nation stellt bis zu vier Teams. Wer für die Schweiz auf Medaillenjagd geht, ist noch offen. Sollten alle bereit sein, teilzunehmen, wären etwa Duos wie Lara Gut-Behrami und Camille Rast oder Corinne Suter und Wendy Holdener möglich. Aber Gut-Behrami macht kurz vor dem WM-Auftakt klar, dass sie nicht teilnehmen wird. Ihr Fokus in der zweiten WM-Woche gilt dem Riesenslalom. Medaillenchancen einzuschätzen, sind schwierig – weil im Weltcup dieses Format noch nie ausgetragen wurde.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 70% 

Team-Kombi Männer – 12. Februar, 10/13.15 Uhr

Marco Odermatt und Loïc Meillard oder Justin Murisier und Daniel Yule – diese Duos sind theoretisch möglich für die Team-Kombi. Welche Athleten tatsächlich starten werden, ist noch offen. Odermatt etwa macht das Ganze auch davon abhängig, wie es ihm bei den Speedrennen läuft. Angesichts der Resultate in den Speeddisziplinen und im Slalom haben die Schweizer durchaus Medaillenchancen. Da dieses Format im Weltcup bisher nie stattgefunden hat, sind sie jedoch schwierig einzuschätzen.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 55% 

Riesenslalom Frauen – 13. Februar, 9.45/13.15 Uhr

Lara Gut-Behrami (33): Vor vier Jahren krönt sich Gut-Behrami zur Riesen-Weltmeisterin. Auch in diesem Jahr zählt sie zu den Medaillenkandidatinnen. Sie hat sich von Rennen zu Rennen gesteigert. Und just bei der WM-Hauptprobe den ersten Podestplatz herausgefahren.
Beste Ergebnisse: Zweite am Kronplatz (It), Sechste in Kranjska Gora (Sln) und Neunte in Semmering (Ö).

Camille Rast (25): So stark wie in diesem Winter ist Rast noch nie gefahren. Der Beweis: Sie steigt erstmals aufs Riesenslalom-Podest. In den fünf bisherigen Rennen ist Platz 17 ihre schlechteste Klassierung, dreimal fährt sie in die Top 9. Hat definitiv das Zeug, um die Medaillen mitzufahren.
Beste Ergebnisse: Dritte in Killington (USA), Achte in Kranjska Gora (Sln) und Neunte am Kronplatz (It).

Wendy Holdener (31): Holdener ist in diesem Winter im Riesenslalom solide unterwegs. Eine Top-10-Klassierung fehlt ihr. Würde sie an der WM aufs Podest fahren, wäre es eine kleine Überraschung.
Beste Ergebnisse: Zwölfte in Killington (USA) und Platz 15 am Kronplatz (It).

Der vierte Startplatz ist noch nicht vergeben. Infrage kommt etwa Michelle Gisin mit drei Platzierungen zwischen Rang 22 und 26 oder die Trainer ermöglichen es Delphine Darbellay, ganz ungezwungen WM-Luft zu schnuppern.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 40% 

Riesenslalom Männer – 14. Februar, 9.45/13.15 Uhr

Auch im Riesenslalom heisst der Titelverteidiger Marco Odermatt. Deswegen hat die Schweiz hier ebenfalls fünf Startplätze.

Marco Odermatt (27): Letzte Saison hat Odermatt alle Riesenslaloms gewonnen – ausser den beim Weltcupfinal in Saalbach (Ö). Dort ist er ausgeschieden. Mit der WM-Strecke hat er also noch eine Rechnung offen. Auch in diesem Winter ist Odermatt zweimal nicht ins Ziel gekommen. Daneben stehen aber drei Siege und ein 3. Platz zu Buche. Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt.
Beste Ergebnisse: Siege in Val-d'Isère (Fr), Alta Badia (It) sowie Adelboden (Sz) und Dritter in Schladming (Ö).

Loïc Meillard (28): Vor zwei Jahren hat Meillard gemeinsam mit Odermatt für einen Schweizer Doppelsieg gesorgt. Die Form stimmt, um auch dieses Mal um die Medaillen zu fahren. Bei der WM-Hauptprobe führt Meillard zur Halbzeit, ehe er noch knapp hinter das Podest fällt. Dieses erklimmt er in diesem Winter einmal.
Beste Ergebnisse: Zweiter in Adelboden (Sz) und Vierter in Schladming (Ö).

Thomas Tumler (35): Beim zweiten Riesenslalom des Winters gibts die grosse Erlösung für Tumler. Er feiert seinen ersten Weltcupsieg. Danach fährt er noch einmal nahe ans Treppchen, verpasst in den restlichen vier Rennen aber auch einmal die Quali für den 2. Lauf und zweimal die Top 15. Eine Wundertüte – erwischt er einen guten Tag, kanns durchaus für ein Top-Resultat reichen.
Beste Ergebnisse: Sieg in Beaver Creek (USA), Vierter in Adelboden (Sz) und Platz 14 in Sölden (Ö).

Luca Aerni (31): Aerni beweist in diesem Winter seine Qualitäten im Riesenslalom. So gut war er in dieser Disziplin noch nie unterwegs. Besonders beeindruckend ist Aernis Leistung in Val-d'Isère (Fr). Mit Startnummer 62 qualifiziert er sich als 30. gerade noch so für die Entscheidung. Und verpasst am Ende das Podest als Vierter nur knapp.
Beste Ergebnisse: Vierter in Val-d'Isère (Fr) und Siebter in Adelboden (Sz).

Eigentlich hätte sich auch Gino Caviezel (32) für die WM qualifiziert. Nach seinem üblen Sturz in Bormio verpasst er das Saisonhighlight. Für den offenen Startplatz kommt Justin Murisier infrage. Allerdings hat er zuletzt auf einen Start in dieser Disziplin verzichtet. Mit zwei Sieg- und einem Podestfahrer im Team, wäre alles andere als eine Schweizer Medaille enttäuschend.

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 85% 

Slalom Frauen – 15. Februar 9.45/13.15 Uhr

Camille Rast (25): Rast ist in der Slalom-Form ihres Lebens. Sieben Rennen, nie schlechter als Fünfte – so ihre beeindruckende Saisonbilanz bisher. Sie fährt nicht nur erstmals aufs Podest, sondern feiert auch ihre ersten beiden Siege, trägt das Trikot der Disziplinenführenden. An der WM ist für sie alles möglich.
Beste Ergebnisse: Siege in Killington (USA) und Flachau (Ö), Dritte in Gurgl (Ö).

Wendy Holdener (31): Die WM-Hauptprobe geht in die Hose – ein gutes Omen? In Courchevel ist Holdener zur Halbzeit Zweite, geht danach all in – und scheidet aus. Eine Enttäuschung. Die erlebt sie auch an den letzten Titelkämpfen, als sie auf Goldkurs ebenfalls ausscheidet. Aber ihre Slalom-Form passt. Nach Platz 16 zum Saisonauftakt ist sie neben dem Ausscheiden nie schlechter als Sechste, fährt dreimal aufs Podest. Eine WM-Medaille liegt drin.
Beste Ergebnisse: Zweite in Killington (USA, Kranjska Gora (Sln) und Flachau (Ö), Vierte in Gurgl (Ö).

Mélanie Meillard (26): Im Gegensatz zu Rast und Holdener steht Meillard zwar noch ohne Podestplatz da. Aber auch sie zeigt eine konstant starke Slalom-Saison. In allen sieben Rennen bis zur WM fährt sie in die Top 10. Einzig die Top-3-Klassierung fehlt. Gelingt ihr der Coup an der WM? Unmöglich scheint das nicht.
Beste Ergebnisse: Fünfte in Killington (USA), Kransjka Gora (Sln) und Flachau (Ö) sowie Siebte in Levi (Fi), Semmering (Ö) und Courchevel (Fr).

Eliane Christen (26): Zweimal wurde Christen von einem Schien- und Wadenbeinbrüch (2018 und 2020) zurückgeworfen, erst in diesem Winter gibt sie ihr Debüt im Weltcup. Und schafft bereits im dritten Rennen die halbe WM-Quali. Ein Rennen später ist das Ticket eingetütet – damit haben in der Schweiz wohl die wenigsten Ski-Fans gerechnet. Um die Medaillen wird sie kaum fahren, eine Top-15-Klassierung ist aber durchaus möglich.
Beste Ergebnisse: Zwölfte in Semmering (Ö) und Platz 15 in Kranjska Gora (Sln).

Blick-Tipp Schweizer Medaillenchancen: 55% 

Slalom Männer – 16. Februar 9.45/13.15 Uhr

Loïc Meillard (28): Meillard fährt in diesem Winter in jedem Slalom ums Podest. Zweimal kommt er nicht ins Ziel – er scheidet im 1. Lauf von Adelboden und im 2. Lauf von Kitzbühel aus. In Saalbach ist er unsere grosse Hoffnung für die erste WM-Medaille im Slalom bei den Männern seit Silvan Zubriggen 2003 Silber gewann.
Beste Ergebnisse: Zweiter in Alta Badia (It) und Madonna di Campiglio (It) sowie Dritter in Levi (Fi) und Val-d'Isère (Fr).

Tanguy Nef (28): Immer wieder lässt Nef seine Klasse aufblitzen. Vier Klassierungen in den Top 8 stehen zwei ausserhalb der Top 20 gegenüber. Den Sprung aufs Podest hat er zweimal knapp verpasst. Knackt er es erstmals an der WM, wäre es ein Coup – allerdings einer, der irgendwie mit Ansage kommt.
Beste Ergebnisse: Vierter in Wengen (Sz), Siebter in Kitzbühel (Ö) und Achter in Adelboden (Sz).

Daniel Yule (31): Sieben Slaloms hat Yule gewonnen – so viele wie kein anderer Schweizer vor ihm. In dieser Saison zeigt er immer wieder starke Läufe – aufs Podest hats bisher nie gereicht. Siebenmal klassiert er sich in den Top 15. Der Sprung aufs WM-Podest wäre für seine Karriere das Tüpfelchen auf dem I. Unmöglich ist es nicht, aber es braucht zwei starke Läufe.
Beste Ergebnisse: Sechster in Wengen (Sz), Siebter in Madonna di Campiglio (It) und Neunter in Alta Badia (It).

Marc Rochat (32): Vier Ausfälle und ein Platz ausserhalb der Top 30 – mit dieser Bilanz ist Rochat in die Saison gestartet. Platz 10 in Adelboden (Sz) hat die Erlösung gebracht. Und die halbe WM-Quali. Die zweite Hälfte hat er nicht erfüllt, trotzdem wird er den Startplatz wohl bekommen.
Beste Ergebnisse: 10. Platz in Adelboden (Sz) und 20. Platz in Kitzbühel (Ö).

Ein Trio hat das WM-Ticket gelöst, vier Athleten dürfen für die Schweiz starten. Rochat hat als einziger Athlet zumindest die Hälfte der Vorgaben erfüllt.

Blick-Tipp Medaillenchancen Schweiz: 20% 

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