Piste von St. Anton (Ö) macht nach 1. Frauen-Training Sorgen
«Es braucht Eier, um diesen Hang runterzufahren»

Sorgen beim Abfahrtstraining in St. Anton: Ski-Asse kämpfen mit weichen Schneebedingungen. Sofia Goggia spricht von einer «Besichtigungsfahrt», während Corinne Suter die Situation als «schlimmer als im Frühling» beschreibt. Und was meint Lindsey Vonn?
Publiziert: 09.01.2025 um 18:25 Uhr
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Lara Gut-Behrami erzielt in St. Anton im Training die zweitbeste Zeit. Nur Federica Brignone ist schneller. Viel Aussagekraft hat das aber nicht. Warum?
Foto: AFP
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Mathias GermannReporter Sport

Ratlosigkeit, Kopfschütteln und Sorgenfalten. 

Schaut man nach dem ersten Abfahrtstraining in St. Anton (Ö) im Zielraum um, sieht man kaum glückliche Gesichter. Der Grund? Die Karl-Schranz-Piste. Oder besser: die Schneebedingungen auf der Strecke. «Das war, als würden wir im Frühling am späten Nachmittag fahren – richtig weich. So ist es schwer, die Ski überhaupt zu biegen. Für mich war das Ganze am Limit», sagt Speed-Ass Sofia Goggia. Die 32-jährige Italienerin spricht von einer «Besichtigungsfahrt», weil etwas anderes nicht möglich gewesen sei.

Ohnehin lassen die Zeiten kaum Rückschlüsse zu, weil die Piste schon nach wenigen Fahrerinnen bricht. Corinne Suter (30) meint: «Ich hatte die Startnummer 20 und meine Fahrt hatte mit Rennfahren nicht viel zu tun. Es ist schlimmer als im Frühling, extrem weich – du fährst runter und es kommt nichts zurück.»

Immerhin: Gefährlich sei es nicht gewesen, weil der Grundspeed nie richtig hoch sei. Suters Teamkollegin Joana Hählen (32) spricht von einem riesigen Kampf, weil es zum Teil extreme Spuren habe. «Ich liebe St. Anton, aber so sollte es im Rennen dann wirklich nicht sein.»

Wird es wohl auch nicht. Für Samstag und Sonntag werden keine Plus-, sondern deutliche Minusgrade vorausgesagt. «Wenn diese Schläge gefrieren und man nichts macht, wird es zu einem zweiten Bormio», sagt Delia Durrer (22) augenzwinkernd. Davon ist nicht auszugehen. OK-Chef Peter Mall: «Wir werden die Wunden des Trainings flicken – es wird gerutscht, gekratzt, geschaufelt. Damit haben wir einen schönen Untergrund, wenn es kälter wird.»

Vonn tankte auf den Bahamas Energie

Darauf hofft auch Lindsey Vonn (40, USA), die vor ihrem Comeback in der Abfahrt steht. Ihre Erinnerungen an St. Anton sind gut, bei ihrem ersten Rennen am Arlberg vor 18 (!) Jahren gewann sie gleich. Jetzt sagt sie: «Ich bleibe bei dem, was ich 2007 schon gesagt habe. Es braucht Eier, um diesen Hang runterzufahren.»

Nach Weihnachten genoss Vonn, die mittlerweile in Miami (USA) lebt, einige Strand-Tage auf den Bahamas. «Es war toll. Aber jetzt bin ich wieder im Rennmodus.»

Noch habe sie Abstimmungsprobleme, betont sie. «Aber ich weiss, wo es langgeht und was es zum Siegen braucht.» Ist das Ziel also der Sieg? «Ich will solide fahren und besser und besser werden», weicht sie aus.

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