Auf einen Blick
- Aleix Linse: Holländischer Skifahrer mit Schweizer Wurzeln für WM qualifiziert
- Gründete nach Rückschlägen und Verletzungen eigenes Ski-Team
- 23-jähriger Linse erreichte kürzlich dritten Platz bei FIS-Slalom
Aleix Linse hat wie Stefan Rogentin einen Grossteil seiner Jugend im Bündnerland verbracht. Zuerst in Samnaun, später hat er in Davos das Sport-Gymnasium absolviert. Obwohl er im Gegensatz zu Rogentin noch nie im Weltcup eingesetzt wurde, hat der 23-Jährige seinen WM-Startplatz auf sicher. Wie ist das möglich?
Ganz einfach: Linse ist holländischer Staatsbürger und wird in Saalbach für Oranje im Riesen- und im Slalom an den Start gehen. Er ist in der Schweiz aufgewachsen, weil sein Vater Rodger, der als Fussball-Spielervermittler Superstar Ruud van Nistelrooy einst von Eindhoven zu Manchester United transferierte, seinen Firmenhauptsitz in den frühen 2000er-Jahren nach Samnaun verlegt hat.
Er gründete sein eigenes Team
Dass Aleix ein echtes Talent ist, hat er vor Jahren bewiesen, als er bei den Bündner Meisterschaften im Slalom schneller war als der jetzige Weltcup-Athlet Fadri Janutin. Linses Aufstieg ist jedoch ins Stocken geraten, nachdem er sich zwischen 2018 und 2020 zweimal das Schien- und Wadenbein gebrochen hat.
Vor einem Jahr schien die Ski-Karriere vorbei zu sein, nachdem er sich in einem Privatteam in den USA mit dem Trainer verkracht hatte und auf einmal ohne renntaugliches Material dagestanden hatte. Doch im Frühling hat Linse das «Edge»-Ski-Team gegründet. Neben zahlreichen Fussballgrössen investiert auch Ex-Wimbledonsieger Richard Krajicek (Ho) Geld in dieses Projekt. Dass sich die Investitionen längerfristig lohnen könnten, hat Aleix Linse vor ein paar Wochen mit dem dritten Rang bei einem FIS-Slalom in Sarajevo angedeutet.