Wie geht es dir? Es ist eine Frage, die täglich millionenfach gestellt wird. Auch Nicole Good (25) bekommt sie oft zu hören. In Bad Ragaz SG, unweit ihrer Heimat Pfäfers, wird sie ihr besonders oft gestellt – auch jetzt. «Gut, danke. Und euch?», antwortet sie. Das alles tönt banal – ist es in Goods Fall aber nicht.
Die St. Gallerin erreichte in diesem Winter ihre Karriere-Bestresultate (19. in Levi, 20. in Killington). Und in Spindlermühle (Tsch) zeigt die Slalom-Spezialistin mit Platz 12., dass sie ihr Potenzial nach und nach in Klasse umwandelt. «Das ist richtig cool. Ich war überhaupt nicht nervös und habe mich richtig getraut, Gas zu geben», sagt sie. Dank der neuntbesten Zeit im zweiten Lauf macht Good acht Plätze gut.
Und siehe da: Good hat auf einmal eine halbe WM-Qualifikation im Sack (siehe Box). Am Sonntag bietet sich nun gar die Chance, mit einem weiteren Top-15-Platz die Selektionsrichtlinien gänzlich zu erfüllen. «Mal schauen, was passiert. Ich habe jedenfalls nichts zu verlieren.»
Good ist so oder so auf dem richtigen Weg. Das war nicht immer so. «Ich bin super glücklich, wie es läuft. Besonders deshalb, weil ich im Herbst eine schwierige Phase durchgemacht habe.»
Walter O. Frey ist Chefarzt bei Swiss Ski. Er kennt sich bei Gehirnerschütterungen aus und sagt: «Erst wenn sie vollständig ausgeheilt ist, gibt es grünes Licht für rennmässiges Skifahren.» Das sei im Fall von Nicole Good nicht anders gewesen. Wichtig sei, die Athleten bis zur Rückkehr in den Sport sorgfältig zu betreuen. Frey erklärt: «Ist eine Gehirnerschütterung noch nicht vollständig ausgeheilt, besteht bei einem erneuten Schädelhirntrauma ein grösseres Verletzungsrisiko.»
Walter O. Frey ist Chefarzt bei Swiss Ski. Er kennt sich bei Gehirnerschütterungen aus und sagt: «Erst wenn sie vollständig ausgeheilt ist, gibt es grünes Licht für rennmässiges Skifahren.» Das sei im Fall von Nicole Good nicht anders gewesen. Wichtig sei, die Athleten bis zur Rückkehr in den Sport sorgfältig zu betreuen. Frey erklärt: «Ist eine Gehirnerschütterung noch nicht vollständig ausgeheilt, besteht bei einem erneuten Schädelhirntrauma ein grösseres Verletzungsrisiko.»
Um sich, ihre Augen und ihren Kopf möglichst zu schonen, legte sich Good auch tagsüber wochenlang ins Bett. Ohne Buch, Handy oder Musik – dafür in vollständiger Dunkelheit. «Ich musste das ganze System herunterfahren. Irgendwann habe ich dann während der vielen Spaziergänge mit meinen Eltern gemerkt, dass es besser ging. Ein Schritt folgte zum Glück dem anderen.»
Good fühlt sich pudelwohl
Heute könnte Good, die nach dem Sportgymnasium in Davos auch die BMS machte, kaum zufriedener sein. «Alles ist wieder wie früher.» In der neue kreierten Slalom-Gruppe mit Aline Danioth (24), Mélanie Meillard (24) und Elena Stoffel (26) fühlt sie sich pudelwohl.
Besonders intensiv hat sie an ihrer Schwäche, den steilen Passagen, gearbeitet. Die ersten Früchte hat sie geerntet. «Ich bin kein Supertalent, sondern eine Schafferin», sagt Good. Dank dieser Gabe hat sie auch die grösste Hürde ihrer Karriere übersprungen.