Der WM-Zug ist bereits voll. Dennoch könnte sich Mélanie Meillard (24) noch in ihn hineinquetschen. Dafür braucht sie in Spindlermühle (Tsch) eine Platzierung in den Top 7 oder zwei in den Top 15. Das sind die Selektionskriterien von Swiss-Ski, um sich für einen WM-Start in Méribel zu empfehlen. «Daran denke ich nicht. Aber ich weiss, alles kann passieren», sagt sie vor den beiden Slaloms. Mit Wendy Holdener (29), Camille Rast (23), Aline Danioth (24) und Elena Stoffel (26) haben bereits vier Schweizerinnen die Vorgaben des Verbands erfüllt – sollte dies auch Meillard gelingen, müssten die Trainer jemanden streichen.
So weit ist es noch nicht. Meillard muss sich so oder so strecken. In dieser Saison wurde sie einmal 17. (Killington) und einmal 18. (Zagreb) – mehr war nicht. «Zu Beginn des Winters lief es nicht, dann irgendwann doch. Mal ja, mal nein. Das macht es nicht einfach.»
Vor dem TV sehr nervös
Wenigstens bereitet das zweimal operierte linke Knie kaum noch Sorgen. «Manchmal muss ich noch etwas aufpassen. Aber ich kann fahren, wie ich will.» Angst vor einer erneuten Verletzung habe sie nicht, betont die im Wallis aufgewachsene Neuenburgerin. «Das Risiko als Skirennfahrerin ist so oder so immer da.»
Immerhin: Der erste Weltcupsieg ihres Bruders Loïc in Schladming ist für Mélanie eine grosse Motivation. «Ich war vor dem TV nervöser als bei meinen eigenen Rennen. Es ist wunderbar, dass es geklappt hat und erinnert mich daran, dass ich auch eines Tages wieder vorne mitmischen möchte.»