Nach WM-Gold plant Rast auch im Weltcup Grosses
Mit dem Wunderski zur Slalom-Kugel?

Camille Rast, frisch gekürte Weltmeisterin, hat nun die Kristallkugel im Visier. Mit 450 Punkten führt die 25-jährige Walliserin den Slalom-Weltcup an. Kann sie ihren Schwung nutzen und die Konkurrenz hinter sich lassen?
Publiziert: 19.02.2025 um 16:03 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2025 um 09:09 Uhr
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Camille Rast auf dem Höhepunkt ihrer Karriere: Die Walliserin gewann Gold im WM-Slalom. Aber: Noch ist der Winter nicht fertig ...
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

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Mathias GermannReporter Sport

Nach der WM ist vor dem Weltcup. Das gilt auch für Camille Rast (25), die mit Gold im Slalom den grössten Triumph ihrer Karriere feierte. «Aber es gibt auch nach Saalbach noch etwas zu gewinnen», sagt die Walliserin. Und hat damit natürlich recht.

In ihrem Fall geht es vor allem um die Kristallkugel im Slalom-Weltcup. Nach sieben von elf Rennen führt Rast mit 450 Punkten den Disziplinen-Weltcup an. Zriinka Ljutic (21) hat 409 Punkte, musste aber im Salzburgerland mit WM-Rang 9 eine «Watschn» einstecken. Vor dem Slalom am Sonntag in Sestriere (It) stellt sich darum die Frage: Kann Rast den Schwung ausnutzen und der Kroatin davonziehen?

Mehrere Gründe sprechen dafür. Erstens: Rast wird trotz der Freude über ihren Weltmeistertitel den Rest des Winters nicht schleifen lassen. Dafür ist sie trotz ihres jungen Alters viel zu reif und ehrgeizig.

Zweitens: Die neue Slalom-Königin aus Vétroz hat nicht das Gefühl, dass sie die Kugel gewinnen muss, aber gewinnen darf. «Ich habe in diesem Winter schon jetzt viel mehr erreicht, als ich jemals zu träumen gewagt hätte», sagt sie. Genau so fährt Rast auch. Völlig losgelöst.

Wechsel von Salomon zu Head «ein Lottosechser»

Rainer Salzgeber ist Rennchef der Skifirma Head. Er holte Rast vor knapp zwei Jahren zurück nach Kennelbach (Ö), nachdem Rast bei Salomon nicht zurechtgekommen war. «Das war für sie und für uns ein Lottosechser», sagt er.

Wobei wir schon beim dritten Grund wären, weshalb Rast alles mitbringt, die erste Schweizer Slalom-Kristallkugelgewinnerin seit Vreni Schneider 1995 zu werden. Sie hat einen Wunderski an den Füssen. «Wir haben ihn im Training vor der WM getestet», erzählt Rasts Trainer Denis Wicki. «Camille fuhr sofort flüssiger. Deshalb haben wir uns entschieden, ihn nicht erst in Sestriere zu verwenden, sondern schon in Saalbach.» Mit durchschlagendem Erfolg.

Salzgeber erklärt: «Die Ski-Entwicklung ist ein laufender Prozess und wenn ein neues Modell beim wichtigsten Rennen des Winters gefahren wird, ist es zumindest bestätigt, dass er gut passt.» Besonders angetan ist der Mann, der 1993 WM-Silber im Riesenslalom gewann, von Rasts Umgang mit Druck.

Dass sie bei der WM als Halbzeit-Führende den Sieg ohne Mühe ins Trockene brachte, beeindruckte ihn besonders. Holt Rast nun zum Coup aus und gewinnt auch den Slalom-Weltcup? «Kugeln sind immer das Saisonziel und es wäre natürlich schön, dieses Ziel zu erreichen», so Salzgeber.

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