Kristin Lysdahl
Unschönes Jahresende für Kristin Lydahl (28). Die norwegische Technikerin, die seit einiger Zeit um den Anschluss an die Weltspitze kämpft, hängt beim Riesenslalom in Semmering (Ö) am 28. Dezember mit dem linken Arm an einem Tor an und bricht sich dabei die Hand. «Meine Schiene sieht aus wie eine Zuckerstange», nimmt sie es mit Humor und verspricht, bald zurück zu sein.
Gino Caviezel
Der Super-G von Bormio (It) geht am 29. Dezember nach den Stürzen in den Trainings und der Abfahrt ebenfalls nicht ohne Crash über die Bühne. Mit Startnummer 1 hängt Gino Caviezel (32) an einem Tor an, er stürzt fürchterlich und schlittert anschliessend über den San-Pietro-Sprung hinunter. Minutenlang wird er am Pistenrand gepflegt, ehe er per Helikopter abtransportiert und kurz darauf nach Zürich geflogen wird. Am Abend teilt Swiss-Ski mit: «Die ersten Untersuchungen zeigen eine Schulterluxation, welche wieder eingesetzt wurde, sowie eine komplexe Knieverletzung, die noch weiter untersucht wird.»
Simon Jocher
Ohne zu stürzen, verletzt sich Simon Jocher (28) am 28. Dezember in der Abfahrt von Bormio. Der Deutsche zieht sich eine schwere Prellung des rechten Fersenbeins zu. Nach eigenen Angaben verletzt er sich beim San-Pietro-Sprung, fährt danach aber noch ins Ziel und wird 13. «Ich habe gemerkt, er geht richtig weit», berichtet er über seinen Sprung. «Bei der Landung habe ich direkt einen Stich in der Ferse gespürt.» Wie lange er ausfällt, ist offen. Weitere Untersuchungen sollen zeigen, ob nichts gebrochen ist.
Cyprien Sarrazin
Im zweiten Training zur Weltcup-Abfahrt in Bormio kommt Cyprien Sarrazin (30) am 27. Dezember brutal zu Fall. Kurz vor der Einfahrt ins Schlussstück der Stelvio gerät der Franzose bei einem Sprung in Rücklage und knallt aus grosser Höhe voll auf den Rücken. Danach schlittert er über die Piste und durchneidet mit seinen Ski das Sicherheitsnetz. Erst dahinter kommt er zum Liegen. Er wird mit dem Helikopter ins Spital geflogen. Die erste Diagnose: Subduralhämatom, also eine Blutansammlung zwischen den Hirnhäuten. Sarrazin wird noch gleichentags notoperiert. Danach liegt er kurzzeitig im künstlichen Koma und wird auf der Intensivstation überwacht. Einen Tag nach dem Sturz ist Sarrazin wieder bei Bewusstsein. An Neujahr gibts ein weiteres erfreuliches Update. Sarrazin kann die Intensivstation verlassen. In seinem Team stellt man sich auf eine lange Reha-Phase.
Josua Mettler
An der gleichen Stelle wie Sarrazin erwischt es im Bormio-Training mit Josua Mettler (26) auch einen Schweizer. Er prallt ins Sicherheitsnetz, bleibt zunächst einen Moment sitzen, ehe er aufsteht und selber mit den Ski Richtung Ziel runterfährt. Allerdings hat er dabei offensichtlich Schmerzen. Mettler kehrt für weitere Untersuchungen in die Schweiz zurück. Und erhält dort eine schreckliche Diagnose. Er riss sich das vordere Kreuzband, das Innenband und den Innenmeniskus – in beiden Knien! Eine Operation ist auf beiden Seiten unumgänglich. Die Saison endet für Mettler auf brutale Art und Weise.
Pietro Zazzi
Im gleichen Training wie Sarrazin und Mettler erwischts auch Pietro Zazzi (30). Der Italiener stürzt an einer anderen Stelle, verletzt sich aber ebenfalls schwer. Seine Saison ist mit einem Schien- und Wadenbeinbruch beendet.
Andrea Ellenberger
Die Schweizer Riesenslalom-Spezialistin Andrea Ellenberger (31) stürzt im Training in Obdach (Ö) am 27. Dezember schwer. Anstatt sich weiter auf das letzte Rennen des Jahres in Semmering (Ö) vorzubereiten, wird sie für weitere Untersuchungen in die Schweiz zurückgeflogen. Dort folgt die brutale Diagnose: Unterschenkel-Fraktur rechts, Kniestauchung links sowie mehrere starke Prellungen. Der Bruch wird noch gleichentags operiert, für Ellenberger steht eine mehrmonatige Rehabilitationsphase an. Die Saison ist damit gelaufen.
Lisa Grill
Der 27. Dezember fordert ein weiteres Verletzungsopfer. Die Österreicherin Lisa Grill (24) stürzt beim Freifahren und zieht sich dabei einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Sie wird noch gleichentags operiert und fällt sechs bis acht Monate aus.
Alexander Schmid
Verletzungspech auch im deutschen Skiteam. Kurz vor Weihnachten macht sich Alexander Schmid (30) bei einem Sturz im Riesenslalomtraining das linke Knie kaputt. Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes sowie Verletzungen an den Menisken. Der Parallel-Weltmeister von 2023 muss operiert werden, die Saison ist vorbei.
Raphael Haaser
Mitte Dezember scheidet Raphael Haaser (27) beim Riesenslalom von Val d'Isère (Fr) aus, weil er ein Tor verpasst. Danach kann er sein Bein nicht strecken, verspürt aber keine Schmerzen. Trotzdem wird er für Untersuchungen ins Spital gebracht. Dort diagnostizieren die Ärzte eine Überdehnung des Kreuzbandes. Haaser muss sechs Wochen pausieren und zittert um die Teilnahme an der Heim-WM im Februar.
Arnaud Boisset
Am 6. Dezember fliegt Arnaud Boisset (26) in der Abfahrt von Beaver Creek (USA) heftig ab und knallt mit dem Kopf auf die Piste. Er kommt glimpflich davon, meldet sich wenig später mit blutigen Schrammen im Gesicht vom Spitalbett. Diagnose: Schwere Gehirnerschütterung und Prellungen in Gesicht und Schulterbereich. Boisset nimmt sich Zeit, um sich vom Sturz zu erholen, steht zwei Wochen später erstmals wieder auf den Ski.
Guglielmo Bosca
Einen Tag vor Boisset erwischt es Guglielmo Bosca (31) im Abfahrtstraining heftig. Der Italiener zieht sich bei seinem Sturz am 5. Dezember einen komplizierten Wadenbeinbruch zu. Seine Saison ist vorbei.
Noémie Kolly
Die Schweizer B-Kader-Fahrerin Noémie Kolly (26) stürzt am 4. Dezember im Super-G-Training. Dabei verletzt sie sich schwer am linken Knie. Ihre Saison endet mit einem Kreuzbandriss und einem Riss des Aussenbandes.
Urs Kryenbühl
Urs Kryenbühl (30) verletzt sich Anfang Dezember im ersten Abfahrtstraining von Beaver Creek (USA). Der Schweizer Speed-Spezialist kassiert einen Schlag und muss seine Fahrt abbrechen. Diagnose: Komplexe Knieverletzung und Saisonende.
Teresa Runggaldier
In der letzten Saison hat Teresa Runggaldier (25) 15 Speedrennen im Weltcup absolviert. Ihr Bestresultat: 11. in der Abfahrt von Crans-Montana VS. In diesem Winter werden keine weiteren Einsätze auf dieser Stufe dazukommen, denn die Italienerin stürzt Anfang Dezember im Training. Diagnose: Kreuzbandriss und Wadenbeinbruch. Ihre Saison endet, bevor sie richtig angefangen hat.
Sebastian Holzmann
Ein Trainingssturz wird Anfang Dezember auch Sebastian Holzmann (31) zum Verhängnis. Der deutsche Slalom-Spezialist reisst sich das Kreuzband – und wird für den Rest der Saison zum Zuschauen verdammt.
Marcel Hirscher
Mit 35 Jahren und für Holland statt Österreich startend will es Marcel Hirscher noch einmal wissen. Der achtfache Gesamtweltcupsieger kehrt fünf Jahre nach dem Rücktritt in den Weltcup zurück. Es wird ein kurzes Abenteuer. Im Sölden-Riesenslalom wird er 23., danach verpasst er im Slalom einmal die Quali für den 2. Lauf und scheidet einmal aus, ehe es zum verhängnisvollen Zwischenfall im Training kommt. Bei einem «klassischen Innenski», wie es Hirscher selber nennt, reisst er sich Anfang Dezember das Kreuzband. Ob er sich nach dieser Verletzung noch einmal in den Weltcup zurückkämpfen wird, ist offen.
Mikaela Shiffrin
Vor ihrem Heimpublikum jagt Mikaela Shiffrin (29) am 30. November in Killington (USA) den historischen 100. Weltcupsieg. Anstelle eines Happy Ends gibts das grosse Drama. Die Amerikanerin führt zwar zur Halbzeit, stürzt dann aber im 2. Lauf des Riesenslaloms. Dabei zieht sie sich – wohl mit dem Ende ihres Skistocks verursacht – ein Loch im Bauch zu. Das wird zunächst konservativ behandelt, am 12. Dezember muss sich Shiffrin dann aber einer unerwarteten Operation unterziehen. «Es stellte sich heraus, dass sich ein kleiner Hohlraum gebildet hatte, der tiefer als der Wundtrakt lag und mit alten Hämatomen gefüllt war», so Shiffrin. Wann sie in den Weltcup zurückkehrt, ist offen.
Leona Popovic
Im Slalom-Training in Killington hat sich Leona Popovic (27) eine Ruptur des medialen Meniskus am linken Knie zugezogen. Bei der notwendigen Operation wurde auch gleich das vordere, sehr dünne Kreuzband rekonstruiert. Für die kroatische Technikerin ist die Saison gelaufen.
Tommaso Sala
In der Vorbereitung auf den Slalom in Gurgl (Ö) am 24. November endet die Saison von Tommaso Sala (29). Ohne Sturz reisst sich der italienische Slalom-Spezialist das Kreuzband. «Die Saison endete leider früher als erwartet», schreibt er auf Instagram. «In diesem Jahr habe ich mich mehr denn je mit Herz und Seele darauf vorbereitet und war bereit, die Früchte zu ernten.» Dazu stellt er ein Video, das den verhängnisvollen Moment zeigt.
Manuel Feller
Manuel Feller (32) scheidet beim Slalom von Gurgl mit einem Einfädler aus. In der Folge hat der österreichische Technik-Spezialist mit Hüftproblemen zu kämpfen. Diese zwingen ihn glücklicherweise nur zu einer kurzen Pause, er muss lediglich auf den Riesenslalom in Beaver Creek verzichten. Danach greift er wieder im Weltcup an.
Christian Borgnaes
«Nicht der Start in die neue Saison, auf den ich gehofft hatte», schreibt Christian Borgnaes (28) Ende Oktober nach dem Riesenslalom von Sölden (Ö) auf Instagram. Der Däne bricht sich beim Touchieren einer Torstange die linke Hand und muss operiert werden. Die Saison ist damit nicht vorbei. Er verpasst zwar das Rennen in Beaver Creek, danach kehrt der Riesenslalom-Spezialist an den Start zurück.
Loïc Meillard
Beim Einfahren in Sölden passierts. Loïc Meillard (28) kassiert einen derart heftigen Schlag in den Rücken, dass er auf einen Start im Riesenslalom verzichten muss. Bei Untersuchungen wird in der Hülle der Bandscheibe zwischen den Wirbeln R5 und S1 ein Riss der Bandscheibe festgestellt. Drei Wochen später steht Meillard bereits wieder am Start. Der Rücken bereitet aber weiterhin Probleme. Deutlich zu sehen ist das etwa beim Slalom von Alta Badia (It) kurz vor Weihnachten. Kaum im Ziel, beugt sich Meillard vorne über, geht so in eine Schonhaltung.